Gelenke schützen am Arbeitsplatz
Menschen mit chronischen Erkrankungen, die bestimmte Tätigkeiten oder Bewegungen nur noch unter Schmerzen oder gar nicht mehr ausführen können, sollten dennoch nicht gezwungen sein, ihren Beruf aufzugeben. Genau darauf basiert die Sozialgesetzgebung, die sicherstellen soll, dass Betroffene – zum Beispiel mit Rheuma – die notwendigen berufsbezogenen Hilfsmittel erhalten. Diese technischen Arbeitshilfen sollen ihnen ermöglichen, ihren Arbeitsalltag weiterhin zu bewältigen.
Ergonomie am Arbeitsplatz:
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Stehstuhl: Mit einer höhenverstellbaren und gepolsterten Sitzfläche kann der Stuhl individuell an jede Arbeitshöhe angepasst werden und bietet so Komfort bei verschiedenen Tätigkeiten.
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Stehpulte und höhenverstellbare Tische: Diese ermöglichen es, die Körperhaltung regelmäßig zu wechseln, was verspannte oder schmerzende Körperbereiche entlastet und die Flexibilität im Arbeitsalltag erhöht.
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Fußstützen: Sie fördern eine aufrechte Sitzhaltung und entlasten den Lendenwirbelbereich. Viele Modelle bieten verstellbare Winkelpositionen oder eine Wippfunktion, die die Beinmuskeln dehnt und die Durchblutung durch Aktivierung der Venenpumpe unterstützt.
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Orthopädische Sitzhilfen: Keilförmige Kissen oder Sitzbälle fördern eine aufrechte Haltung und entlasten die Wirbelsäule bei längerem Sitzen.
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Hebe- und Transporthilfen: Steuerbare Hebegeräte erleichtern beispielsweise in der Werkstatt das Heben, Montieren oder Reparieren von Gegenständen.
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Greifhilfen: Hilfsmittel wie Greifzangen, Griffadapter oder spezielle Bedienhilfen machen das Greifen und Steuern von Werkzeugen deutlich einfacher.
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Orthopädische Sicherheitsschuhe: Sie schützen nicht nur vor Verletzungen, sondern schonen auch die Gelenke. Zusätzliche Anpassungen wie eine Innen- oder Außenranderhöhung können die Knie entlasten, während Sohlenrollen das Abrollen über den Fußballen oder den Mittelfuß erleichtern.
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Monitorerhöhung: Eine erhöhte Position des Bildschirms sorgt für eine entspannte Sicht und entlastet die Nacken- und Rückenmuskulatur. Dies kann mit flexiblen Monitorarmen oder einfachen Monitorständern erreicht werden.
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Rollermouse: Diese spezielle Maus wird über eine quer vor der Tastatur liegende Rollstange gesteuert. Mit den Fingern oder dem Daumen lässt sich der Cursor bewegen, indem die Stange gedreht oder seitlich geschoben wird. Da beide Hände verwendet werden können, reduziert sich die Belastung für eine einzelne Hand im Vergleich zu herkömmlichen Mäusen.
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Handgelenkauflagen: Gelkissen, die rechts, links oder vor der Tastatur liegen, bieten eine bequeme Auflage für die Handgelenke. Die Maus muss nicht mehr mit ausgestrecktem Arm bedient werden, was zusätzlich die Schultergelenke schont.
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Headsets und Freisprechclips: Für Personen, die viel telefonieren, sind Headsets oder Freisprechlösungen eine sinnvolle Unterstützung. Sie entlasten Hände und Schultern, da das Telefon nicht dauerhaft gehalten werden muss.
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Spracherkennungsprogramme: Vielschreiber können ihre Finger und Handgelenke durch Spracherkennungssoftware entlasten. Nach der Einrichtung genügt es, Sätze in ein Mikrofon zu sprechen, die das Programm in Text umwandelt. Ein sorgfältiges Korrekturlesen bleibt jedoch unerlässlich, da die Software nicht immer fehlerfrei arbeitet.