Meniskus Operation

Gelenkschmerzen

Ein Meniskusschaden ist eine der häufigsten Verletzungen im Kniegelenk und kann durch plötzliche Traumata, Überlastung oder degenerative Veränderungen entstehen. Der Meniskus, ein halbmondförmiger Knorpel im Knie, dient als Stoßdämpfer und Stabilitätsgeber. Schäden können starke Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und langfristige Knieprobleme verursachen. In vielen Fällen ist eine Operation notwendig, um die Funktion des Kniegelenks wiederherzustellen und Folgeschäden vorzubeugen.

Arten von Meniskusschäden und ihre chirurgische Behandlung

Meniskusschäden können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, die die Art der Behandlung bestimmen. Die Wahl des Verfahrens hängt vom Schweregrad, der Lage und der Art des Risses ab.

1. Meniskusnaht

  • Indikation: Wird bevorzugt bei frischen Rissen im gut durchbluteten äußeren Drittel des Meniskus (rote Zone) durchgeführt.
  • Ziel: Der Meniskus wird genäht, um seine natürliche Struktur und Funktion zu erhalten.

2. Meniskusteilentfernung (Meniskusteilresektion)

  • Indikation: Bei degenerativen oder irreparablen Rissen, die im schlecht durchbluteten inneren Bereich (weiße Zone) des Meniskus auftreten.
  • Ziel: Entfernung der beschädigten Teile des Meniskus, während gesundes Gewebe erhalten bleibt.

3. Meniskustransplantation

  • Indikation: Bei Patienten, denen der Meniskus komplett fehlt (nach früheren Operationen) und die an starken Schmerzen oder Instabilität leiden.
  • Ziel: Ein Spender-Meniskus wird eingesetzt, um die Funktion wiederherzustellen.

Ablauf der Meniskusoperation

Die Operation eines Meniskusschadens erfolgt in der Regel minimalinvasiv mittels Arthroskopie. Dieses Verfahren ist weniger belastend als offene Operationen und ermöglicht eine schnelle Genesung.

Vorbereitung auf die Operation

  1. Anamnese und Diagnostik:

    • Klinische Untersuchung, um die Beweglichkeit und Stabilität des Kniegelenks zu beurteilen.
    • Bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie) zur genauen Bestimmung der Art und Lage des Meniskusschadens.
  2. Aufklärung und Narkosewahl:

    • Der Patient wird über den Eingriff und mögliche Risiken aufgeklärt.
    • Die Operation erfolgt meist unter Teilnarkose (Spinalanästhesie) oder Vollnarkose.
  3. Positionierung:

    • Der Patient liegt auf dem Rücken, das betroffene Knie wird leicht gebeugt und fixiert, um den Zugang zum Gelenk zu erleichtern.

Schritte der Meniskusoperation

  1. Einführung des Arthroskops:

    • Ein kleiner Hautschnitt (ca. 1 cm) wird am Knie gesetzt.
    • Ein Arthroskop, ein dünnes Rohr mit einer Kamera und Lichtquelle, wird in das Knie eingeführt. Dieses Gerät überträgt Bilder in Echtzeit auf einen Monitor, sodass der Operateur die Gelenkstrukturen genau betrachten kann.
  2. Füllen des Gelenks mit steriler Flüssigkeit:

    • Das Kniegelenk wird mit steriler Kochsalzlösung gefüllt, um den Gelenkspalt zu erweitern und eine bessere Sicht zu gewährleisten.
  3. Untersuchung des Gelenks:

    • Der Chirurg untersucht die Menisken, Knorpel und Bänder, um den Schaden zu beurteilen und eine genaue Entscheidung über das weitere Vorgehen zu treffen.
  4. Reparatur oder Teilentfernung:

    • Bei einer Meniskusnaht:
      • Spezielle Nähgeräte (z. B. Meniskusnahtanker) werden eingeführt, um den Riss zu schließen. Dabei werden resorbierbare Fäden verwendet, die sich mit der Zeit auflösen.
    • Bei einer Teilresektion:
      • Beschädigte Meniskusanteile werden mit einem speziellen arthroskopischen Shaver (elektrisch angetriebene Schneidvorrichtung) entfernt. Gesunde Teile des Meniskus bleiben erhalten, um die Funktion möglichst zu bewahren.
    • Bei einer Meniskustransplantation:
      • Der Spender-Meniskus wird vorbereitet und durch arthroskopische Techniken passgenau im Knie eingesetzt. Er wird mit Nähten oder Schrauben fixiert.
  5. Abschluss der Operation:

    • Das Knie wird erneut gespült, um Blut und Gewebeteile zu entfernen.
    • Die Instrumente werden entfernt, und die Hautschnitte werden mit wenigen Stichen verschlossen.

Verwendete Geräte in der Meniskusoperation

  1. Arthroskop:

    • Ein schlankes Gerät mit einer Kamera, das eine vergrößerte Ansicht des Kniegelenks auf einem Monitor liefert.
  2. Shaver:

    • Elektrisch betriebene Schneidwerkzeuge, die beschädigtes Gewebe präzise entfernen.
  3. Nähsysteme:

    • Spezialisierte Instrumente wie Nähanker oder resorbierbare Fäden, die bei Meniskusnähten verwendet werden.
  4. Trokar:

    • Ein röhrenförmiges Instrument, das den Zugang für Arthroskop und andere Geräte schafft.
  5. Flüssigkeitspumpe:

    • Ermöglicht die kontinuierliche Spülung des Gelenks mit steriler Kochsalzlösung.

Vorteile der arthroskopischen Meniskusoperation

  • Minimalinvasiv: Geringe Schnitte reduzieren das Infektionsrisiko und die Heilungszeit.
  • Präzise Diagnostik: Die Kamera ermöglicht eine genaue Beurteilung des Schadens.
  • Schnelle Genesung: Patienten können oft schon am selben Tag nach Hause gehen.

Risiken und Komplikationen

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei Meniskusoperationen potenzielle Risiken:

  1. Infektionen: Selten, aber möglich, insbesondere bei unzureichender Hygiene.
  2. Blutungen und Schwellungen: Meist geringfügig und vorübergehend.
  3. Thrombose: Risiko von Blutgerinnseln, besonders bei eingeschränkter Mobilität.
  4. Narbenbildung und Bewegungseinschränkungen: Können durch gezielte Physiotherapie minimiert werden.

Nachsorge und Rehabilitation nach einer Meniskus OP

Die Nachsorge spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Operation. Der Verlauf hängt von der Art des Eingriffs ab:

Unmittelbare Nachsorge

  • Das Knie wird gekühlt, um Schwellungen zu minimieren.
  • Schmerzmittel werden bei Bedarf verabreicht.

Physiotherapie

  • Bewegungstherapie: Erste Übungen zielen darauf ab, die Beweglichkeit wiederherzustellen, ohne das Knie zu belasten.
  • Muskelaufbau: Späteres Training stärkt die Muskulatur rund um das Knie, um Stabilität zu gewährleisten.

Belastung

  • Nach einer Meniskusnaht: Das Knie darf in den ersten Wochen oft nur eingeschränkt belastet werden, um die Heilung der Naht zu fördern.
  • Nach einer Teilresektion: Eine frühere Belastung ist möglich, da keine Naht heilen muss.

Langfristige Empfehlungen

  • Vermeidung starker Belastungen und Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko (z. B. Fußball oder Skifahren).
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Orthopäden.

Prognose und Erfolgsquote

Die Erfolgsaussichten einer Meniskusoperation sind generell gut, insbesondere bei rechtzeitiger Behandlung. Etwa 80–90 % der Patienten berichten nach einer Meniskusnaht oder Teilresektion von einer deutlichen Verbesserung der Schmerzen und der Funktion. Die vollständige Genesung kann jedoch mehrere Monate dauern.


Fazit

Die Operation eines Meniskusschadens ist ein bewährtes Verfahren zur Wiederherstellung der Kniegelenkfunktion und zur Schmerzlinderung. Dank moderner arthroskopischer Techniken ist der Eingriff minimalinvasiv und ermöglicht eine schnelle Genesung. Die sorgfältige Nachsorge und Rehabilitation sind entscheidend, um den Behandlungserfolg zu sichern und langfristige Komplikationen zu vermeiden. Durch den Einsatz moderner Geräte und Techniken wird die Meniskusoperation für viele Patienten zur erfolgversprechenden Lösung für ein schmerzfreies und stabiles Knie.

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