Zusammenfassung
5 Millionen Deutsche sind von Arthrose, der häufigsten Gelenkerkrankung, betroffen. Sie wird durch Mangelernährung, Fehlbelastungen und Übergewicht ausgelöst. Die Beschwerden können durch gezielte Ernährung inklusive Nahrungsergänzungen gelindert werden.
Was ist Arthrose?
Die Arthrose ist eine Erkrankung mit fortschreitender Zerstörung des Knorpels der großen Gelenke unseres Körpers. Die Voraussetzungen für ihre Entstehung liegen meist bereits in früher Jugend. Kleinste Verletzungen der Gelenke (Knie, Hüfte, Hand) führen dabei zu einem veränderten Abrieb.
Über Jahre und Jahrzehnte hinweg nutzt sich der Gelenkknorpel durch Fehlbelastungen oder durch Überbelastung infolge eines bestehenden Übergewichts immer weiter ab. Es kommt zu Gelenkdeformationen, Bewegungseinschränkungen und langwierigen Entzündungen.
Im Endstadium der Erkrankung dominieren starke Schmerzen den Alltag, sodass Schmerzmittel und eine Operation häufig der letzte Ausweg sind.
Doch es gibt gerade am Anfang der Krankheitsentwicklung einige Möglichkeiten, der Arthrose mit ausreichend gelenkschonender Bewegung und einer ausgewählten Ernährung entgegenzuwirken.
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Wie verbreitet ist Arthrose?
Arthrose ist mit etwa 5 Millionen Betroffenen heute in Deutschland die häufigste Gelenkerkrankung. Mangelernährung, Fehlbelastungen und Übergewicht sind drei der Hauptgründe, weshalb auch immer mehr junge Menschen arthritische Gelenkschäden entwickeln. Arthrose ist somit keine reine Krankheit hohen Alters.
Primäre und sekundäre Arthrosen: Gibt es Unterschiede?
Bei der Arthrose unterscheidet der Arzt zwei generelle Formen, zum einen die primäre, zum anderen die sekundäre Gelenkarthrose. Bei einer primären Gelenkarthrose kommt es zu einem fortschreitenden Knorpelabbau, ohne dass eine direkte Ursache gefunden werden kann.
Nach neuesten Forschungen könnte aber die Genetik dabei eine Rolle spielen. Generell gilt jedoch, dass eine Arthrose stets auf ein Ungleichgewicht in der Belastungsfähigkeit des Knorpels und in der tatsächlich auftretenden Belastung zurückgeht.
Die sekundäre Arthrose andererseits wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Sie nimmt ihren Anfang meist in einer sehr frühen Verletzung oder wird durch eine Entzündung (Arthritis) bzw. einen Nährstoffmangel im Knorpel verursacht.
Ungünstig wirken sich im weiteren Verlauf Übergewicht, hoher Fleischkonsum, Fehlbelastungen und Überlastung aus. Sehr häufig sind das Kniegelenk (Kiearthrose, Gonarthrose) oder Hüftgelenk (Hüftarthrose, Coxarthrose) sowie die Handgelenke betroffen.
Arthrose verläuft in vier Stadien
Der klassische Verlauf einer Arthrose erstreckt sich über mehrere Jahre bis Jahrzehnte. Häufig wird die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Lebensalter festgestellt, wenn erste Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen auftreten.
Da dies oft sehr spät der Fall ist, bleibt vielfach nur noch sehr wenig Spielraum, um den Betroffenen helfen zu können. Die gängige schulmedizinische Therapie besteht in Bewegungsprogrammen, Schmerzmitteln und am Ende im Ersatz des Gelenkes durch ein metallenes Implantat.
Die Schwere einer arthritischen Erkrankung wird nach vier festgelegten Stadien beurteilt. Dabei spielt der Faserschaden im Gelenkknorpel eine ebenso große Rolle, wie der Grad der Beteiligung des darunterliegenden Knochens.
- Arthrose 1. Grades: Zeigt nur eine leichte Auffaserung des Gelenkknorpels meist infolge von Stürzen, Prellungen oder anderen Verletzungen. Durch das leicht aufgeraute Gelenkrelief reiben die Knorpelflächen zunehmend aufeinander, wodurch sich Partikel ablösen können, die das Reiben noch verstärken.
- Arthrose 2. Grades: Finden sich somit bereits deutliche Faserschäden im Gelenkknorpel. Die Oberfläche ist rau und mit Eindellungen sowie erhabenen Bereichen übersät. Dies alles wirkt sich weiter negativ auf die Gelenkeigenschaften aus.
- Übergang vom 2. in den 3. Grad: Kommen zum allgemeinen Bild der tiefen Knorpelzerstörung Schmerzen und Bewegungseinschränkungen hinzu. Auch Entzündungen der betroffenen Gelenke werden in diesem Stadium häufiger und heilen immer schlechter aus.
- Arthrose 4. Grades: Bezeichnet schließlich das Endstadium der Erkrankung mit vollständigem Verlust des Gelenkknorpels sowie schwerwiegender Deformation und Störung der darunterliegenden Knochen. Die Schmerzen werden in diesem Stadium so stark, weshalb auf Schmerzmittel nicht verzichtet werden kann. Zudem ist die Bewegung dermaßen eingeschränkt, dass häufig nur eine Operation mit prothetischem Ersatz des Gelenkes helfen kann.
Woran ist eine Arthrose zu erkennen? – Symptome
Jedes der zuvor genannten Stadien ist durch eine Reihe von Symptomen charakterisiert. Dabei gilt ebenfalls, dass mit steigender Schwere der Erkrankung, die Symptomatik charakteristischer wird.
Ein Problem der Arthrose ist, dass der Anfangsdefekt sehr häufig in Kindheitstagen oder der frühen Jugend liegt. Ein geprelltes Knie oder ein verdrehtes Handgelenk heilt schnell wieder aus und alles ist vergessen.
Ist jedoch durch die Verletzung der Knorpel direkt oder die Nährstoffversorgung des Knorpels beeinträchtigt, kann es zum verstärkten Reiben der Gelenkflächen kommen. Am Ende schreitet die Knorpelschädigung weiter fort und die Arthrose bildet sich aus. Doch woran erkennt der Betroffene, dass er an Arthrose leidet?
Die Symptome sind anfangs noch sehr vielfältig und wenig spezifisch. Meist beginnt es mit einem Anlaufschmerz im betroffenen Gelenk. Besonders morgens oder nach längerem Sitzen fühlt sich das Gelenk steif an und muss erst einige Minuten eingelaufen werden.
Die Bewegung fördert dabei die Benetzung der Gelenkflächen mit Gelenkflüssigkeit (Synovia), welche den Bewegungsablauf schmiert und so die Reibung verringert. Im weiteren Krankheitsverlauf wird der Anlaufschmerz vom Belastungsschmerz abgelöst.
Wann immer längere Strecken zurückgelegt werden müssen, können die betroffenen Knie- oder Hüftgelenke zu schmerzen beginnen. Nach einer Pause geht es relativ schmerzfrei weiter, bis erneut eine gewisse Strecke zurückgelegt wurde.
Mit fortschreitender Knorpelzerstörung werden die Schmerzen dauerhaft und die Beweglichkeit des Gelenkes verringert sich bis zur völligen Steife. Jetzt wandelt sich die zuvor relativ „stumme“ Erkrankung in eine aktivierte Arthrose um.
Schwere, langwierige und bis in den Knochen hineinziehende Entzündungen treten als Symptome hinzu. Infolge der Entzündungen und Schonhaltung der Betroffenen vernarben die Muskeln und Bänder, die am Gelenk ansetzen, bzw. dieses überlaufen.
Was kann man tun bei Arthrose?
Allgemein gilt, je früher man sich mit Arthrose und dem eigenen Risiko dafür auseinandersetzt, desto früher ist eine Vorbeugung möglich. Arthrose lässt sich auch heute nicht umkehren.
Die Knorpelzerstörung ist dauerhaft. Dennoch ist das Fortschreiten der Krankheit bei rechtzeitigem Gegensteuern zu verlangsamen. Somit können die Beweglichkeit und die Lebensqualität auch länger erhalten werden.
Ernährung für gesunde Gelenke
Generell kann eine ausgewogene Ernährung mit weitgehendem Verzicht auf Fleisch am besten helfen. Wird dies gepaart mit stärkender Bewegung und Fitnessprogrammen, sind die Spätfolgen der Arthrose möglicherweise noch etwas hinauszuzögern.
Meist jedoch erfolgt die Diagnosestellung erst sehr spät, und eine lang andauernde Karriere als Schmerzpatient liegt so vor den Betroffenen.
Medikamente und Schmerzmittel
In der langfristigen Schmerztherapie von Arthrosepatienten werden je nach Schweregrad der Schmerzen unterschiedliche Medikamente eingesetzt. Bei leichteren Anfangsbeschwerden hilft meist noch der Klassiker Aspirin.
Bei stärkeren Schmerzen kommen konventionell die nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie z. B. Ibuprofen oder Naproxen zum Einsatz. Diese haben jedoch bei Langzeiteinnahme sehr schwere Nebenwirkungen insbesondere im Magen-Darm-Trakt sowie in den Nieren.
Die in Antwort darauf durch die pharmazeutische Industrie entwickelten COX-2-Hemmer schädigen zwar zum Teil weniger Magen, Darm und Nieren, sind jedoch nach Studienlage nicht für Herz-Kreislaufpatienten geeignet.
Naturheilmittel gegen Arthrose
Neuere Forschungsansätze ergründen nun die Möglichkeiten, mehr NSAR einzusparen und so die Langzeitschmerztherapie von Arthrosepatienten weniger risikoreich zu machen.
Omega-3: DHA und EPA
Als Hoffnungsträger werden seit einiger Zeit die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA diskutiert. Diese sind die natürlichen Gegenspieler der Arachidonsäure (gehört zu den Omega-6-Fettsäuren) und können nicht in Prostaglandine umgewandelt werden.
Sie blockieren die für die Umwandlung wichtigen Enzyme lang anhaltend. Durch diese Blockierung werden weniger Prostaglandine gebildet. Die Entzündungen in den Gelenken bilden sich zurück. Dadurch lassen schließlich auch die Schmerzen nach.
Eine aktuelle Metastudie weist bereits eine Wirksamkeit der Omega-3-Fettsäuren bei Arthritispatienten aus. Die Patienten reduzierten zusätzlich den NSAR-Konsum deutlich. Dafür mussten sie über drei Monate hinweg mehr als 2,7 g Omega-3-Fettsäuren täglich zu sich nehmen.
Glucosamin und Chondroitin
Zu den derzeit aussichtsreichsten Kombinationsansätzen gehört die Kombination von Omega-3-Fettsäuren mit Glucosaminsulfat. In einer Studie setzten Forscher 1500 mg Glucosaminsulfat pro Tag ein in Kombination mit Omega-3-Fettsäuren.
Die Betroffenen wurden über 26 Wochen hinweg zu ihrem persönlichen Schmerzempfinden befragt. Die Patienten mit kombinierter Therapie hatten am Ende deutlich weniger Schmerzen, morgendliche Gelenksteifigkeit und Bewegungseinschränkungen als die vergleichend mitgeführte Glucosaminsulfat-Gruppe.
Weder mit Glucosaminsulfat noch mit Omega-3-Fettsäuren zeigten sich Langzeitnebenwirkungen. Daher gehen die Forscher davon aus, dass dieser Ansatz zu einer sicheren Therapiemethode weiterentwickelt werden könnte.
Sie sind zuversichtlich, dass eine Kombination aus Glucosaminsulfat und Omega-3-Fettsäuren das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt.
Pinienrindenextrakt
Baumrindenextrakte sind schon seit Menschengedenken zu medizinischen Zwecken eingesetzt worden. Der Extrakt aus der französischen Seekiefer enthält besonders viele Proanthocyanidine und hat entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Wirkungen.
Auch die Schmerzen konnten in mehreren Untersuchungen um mehr als die Hälfte reduziert werden. Auch Pininenrindenextrakt hat keine bzw. zu vernachlässigende Nebenwirkungen.
Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente
Daneben muß der Körper ausreichend Vitamine, schwefelhaltige Aminosäuren und Spurenelemente zur Verfügung haben, um die Knorpelmatrix zu regenerieren. Leider ist es bei weitem nicht selbstverständlich, dass die Ernährung ausreichend Vitamine bietet.
Laut Untersuchungen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nehmen. Dies sind nur einige Beispiele.
Vitaminmangel und Spurenelementemangel steht – neben anderen Zivilisationskrankheiten – in klarem Zusammenhang mit der erhöhten Neigung zu Gelenkkrankheiten wie Arthrose und Arthritis.
Quellen
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