Operationen am Handgelenk
Das Handgelenk ist eine der komplexesten und am häufigsten beanspruchten Strukturen des Bewegungsapparates. Doch manchmal sind Operationen am Handgelenk unabdingbar, um wieder schmerzfrei zu sein.
Wie oft am Tag es benutzt wird, fällt den meisten Menschen aber erst dann auf, wenn das Gelenk aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung schmerzt oder in seiner Funktion eingeschränkt ist.
Wegen seines komplexen Aufbaus ist das Handgelenk anfällig fÃŧr Verletzungen. Zudem kann es durch die zahlreichen damit ausgefÃŧhrten Tätigkeiten leicht Ãŧberanstrengt werden und darauf mit schmerzhaften EntzÃŧndungen oder Abnutzungserscheinungen reagieren. In einigen Fällen kann dann eine Handgelenk-OP nÃļtig sein, um Schmerzfreiheit und eine zufriedenstellende Funktionsfähigkeit zu erreichen.
Die häufigsten GrÃŧnde fÃŧr Operationen am Handgelenk
Schmerzen im Handgelenk kÃļnnen auf unterschiedlichsten Ursachen beruhen. Liegt lediglich eine Ãberlastung zugrunde, vergehen sie meist von selbst wieder. Stauchungen oder KnochenbrÃŧche infolge von StÃŧrzen, voranschreitende Abnutzungserscheinungen und Nerveneinengungen kÃļnnen jedoch so starke Probleme verursachen, dass herkÃļmmliche Behandlungen keine Abhilfe schaffen und eine Operation als letztes Mittel zur Besserung verbleibt.
Bandverletzungen am Handgelenk
Bandverletzungen resultieren mehrheitlich aus Unfällen und StÃŧrzen. StoffwechselstÃļrungen wie die Pseudogicht kommt aber ebenso als Ursache infrage wie rheumatische Erkrankungen.
Am häufigsten betroffen ist die Bandverbindung zwischen Kahnbein und Mondbein, da hier, beispielsweise beim Sturz auf die ausgestreckte Hand, die grÃļÃte Krafteinwirkung stattfindet.
Eine Handgelenk-OP wird bei einem Bänderriss vor allem dann durchgefÃŧhrt, wenn es sich um eine ältere Verletzung handelt oder bereits eine Arthrose vorliegt. Eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) kann aber auch bei einer frischen Verletzung angesagt sein, wenn eine RÃļntgenaufnahme keine klare Diagnose bringt.
Ist bei der Untersuchung ein weit auseinanderklaffender Gelenkspalt ersichtlich, bietet sich ebenfalls eine Operation an. Ãber einen Schnitt am HandrÃŧcken wird das Band genäht und die Knochen vorÃŧbergehend durch Drähte miteinander verbunden.
Liegt bereits eine Arthrose vor, ist eine Bandrekonstruktion nicht mehr sinnvoll. In diesem Fall kÃļnnen verschiedene operative Behandlungsverfahren zur Anwendung kommen.
Als rein symptomatische Therapieform bietet die Handgelenksdenervation die MÃļglichkeit, die vom Gelenk ausgehenden Schmerzfasern zu durchtrennen und auf diese Weise eine Schmerzreduktion herbeizufÃŧhren. So verschwinden die Schmerzen zwar zumindest vorÃŧbergehend, allerdings werden die Bewegungseinschränkungen damit nicht behoben.
Weitere mÃļgliche OP-Verfahren bestehen in der Entfernung einzelner oder mehrerer Handwurzelknochen und/oder der Teilversteifung des Gelenks. Letztere wird in Erwägung gezogen, wenn sich die Arthrose bereits Ãŧber einen GroÃteil der Handgelenkanteile ausgebreitet hat. Hierbei wird eine Titanplatte auf den HandrÃŧcken aufgebracht, die das Strecken und Beugen des Handgelenks verhindert.
Die bessere Alternative ist meist das Einsetzen einer Handgelenkprothese, da der Patient bei einer erfolgreichen Operation eine gute Beweglichkeit, Schmerzfreiheit und Belastbarkeit des Gelenks erwarten kann.
Hinweise zur Heilung
Wie lange ein Bänderriss am Handgelenk bis zur vollständigen Ausheilung braucht, richtet sich insbesondere nach dem Schweregrad der Verletzung. Bei einem Teilriss wird das Gelenk mit einem Gips fÃŧr vier bis sechs Wochen ruhiggestellt. Nach einer Operationen am Handgelenk dauert die Ruhigstellung sechs bis acht Wochen. Inwieweit eine vÃļllige Beschwerdefreiheit erzielt wird, hängt nicht nur vom Ausmaà und vom Alter der Verletzung ab, sondern auch von der Mitarbeit des Patienten.
Karpaltunnelsyndrom
Diese Erkrankung betrifft in unterschiedlicher Ausprägung etwa zehn Prozent der BevÃļlkerung. Ein typisches Symptom ist der nächtliche, mit einem TaubheitsgefÃŧhl der ersten drei Finger verbundene Schmerz.
Dieser resultiert aus einer Beeinträchtigung des Mittelnervens durch einen erhÃļhten Druck im Karpalkanal. Da konservative TherapiemaÃnahmen nur selten weiterhelfen, ist ein chirurgischer Eingriff am Handgelenk fÃŧr viele Patienten das Mittel der Wahl.
Ãber einen zwei bis drei Zentimeter langen Schnitt in der Handinnenseite wird die BindegewebshÃŧlle des Handgelenks, die den Karpaltunnel bildet, eingeschnitten, sodass die anatomischen Strukturen wieder mehr Platz bekommen.
Die Operation wird unter Ãļrtlicher Betäubung ambulant durchgefÃŧhrt und ist nicht schmerzhaft.
Hinweise zur Heilung
Nach der Operationen am Handgelenk erhält der Patient fÃŧr vier bis fÃŧnf Tage eine Gipsschiene. Nach drei Wochen ist die Hand eingeschränkt belastbar. Schwere kÃļrperliche Arbeiten sind nach sechs Wochen wieder mÃļglich.
Schnellender Finger (Digitus saltans)
Bei diesem Krankheitsbild fÃŧhren ein Engpass bzw. eine Einklemmung der Beugesehnen im Ringband dazu, dass der Patient seinen Daumen oder einen Finger nicht mehr von der Beugung in die Streckung bringen kann.
Die Blockade lÃļst sich meist mit einem schmerzhaften Schnappen. Im Extremfall kann es jedoch sein, dass der Daumen Ãŧberhaupt nicht mehr aus der Beuge gelÃļst werden kann.
Konservative Behandlungsmethoden bewirken in aller Regel keine dauerhafte Besserung, sondern mildern lediglich die Symptome. Daher bleibt in den meisten Fällen nur ein chirurgischer Eingriff.
Im Rahmen einer ambulant durchgefÃŧhrten mikrochirurgischen Operation werden das Ringband und die pathologisch veränderte Sehnenscheide gespalten. Im Anschluss daran ist die freie Beweglichkeit wieder gegeben.
Hinweise zur Heilung
Eine Ruhigstellung ist nach dieser Operationen am Handgelenk nicht nÃļtig. Der bestmÃļgliche Behandlungserfolg lässt sich erzielen, wenn der Patient die Beweglichkeit schon kurz nach dem Eingriff intensiv trainiert.
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Diskusläsion
Zu den häufigsten Ursachen fÃŧr Beschwerden am Handgelenk zählen Läsionen des sogenannten Diskus triangularis. Dieser spannt sich als Teil des TFCC (triangulärer fibrokartilaginärer Komplex) als dreieckige Knorpel-Band-Struktur ähnlich einer Hängematte Ãŧber dem EllenkÃļpfchen aus.
Bei Drehbelastungen im Alltag und beim Sport, aber auch bei StÃŧrzen auf die Hand kann es zu Einrissen des Diskus triangularis kommen. Eine weitere Ursache ist die allmähliche Abnutzung dieser Struktur, die sogenannte degenerative Diskusläsion.
Die damit verbundenen Schmerzen treten zum Teil messerstichartig, manchmal aber auch als dumpfer Dauerschmerz auf. Halten die Beschwerden bei konservativer Therapie länger als drei Monate an, ist ein chirurgischer Eingriff in Form einer Handgelenkspiegelung angesagt.
Hierbei bringt der Arzt Ãŧber kleine Schnitte am handrÃŧckenseitigen Handgelenk eine Kamera und weitere Instrumente wie Zangen, Tasthaken und Shaver in das Gelenk ein, mit denen er Handbinnenschäden operativ versorgen kann.
Stabile zentrale Diskusrisse werden geglättet, Abrisse mit Instabilität genäht beziehungsweise refixiert. Tiefe Abrisse werden durch den Ellenkopf fixiert, wozu gegebenenfalls weitere Hauteinschnitte erforderlich sind.
VIDEO: Arthroskopie am Handgelenk
Hinweise zur Heilung
Die Nachbehandlung besteht meist in einer kurzzeitigen Ruhigstellung fÃŧr fÃŧnf bis sieben Tage. Diese kann durch eine Unterarmschiene oder durch einen elastischen StÃŧtzverband erfolgen. Nach dem Nähen des Diskus triangularis empfiehlt sich eine sechswÃļchige Ruhigstellung in einer Oberarmschiene. Danach kann der Patient mit einer langsamen Belastungssteigerung beginnen. Eine Vollbelastung ist nach etwa acht bis zwÃļlf Wochen mÃļglich. Mit besonders belastenden Sportarten wie Tennis oder Boxen sollte etwa fÃŧnf Monate gewartet werden.
Kahnbeinbruch
Kaum eine Fraktur im menschlichen KÃļrper wird so häufig Ãŧbersehen wie eine Kahnbeinfraktur. Diese Verletzung, die typischerweise durch einen Sturz auf die ausgestreckte Hand auftritt, betrifft Ãŧberwiegend Männer zwischen 20 und 40 Jahren.
Zu den maÃgeblichsten Ursachen zählen StÃŧrze beim Mountainbiken, Inline-Skaten oder Snowboarden. Bemerkbar macht sich der Bruch des Kahnbeins durch eine Schwellung und einen Belastungs- bzw. Stauchungsschmerz an der Speichenseite des Handgelenks.
Ob ein Kahnbeinbruch operiert werden muss, richtet sich vor allem nach der Lokalisation der Verletzung. BrÃŧche im kÃļrperfernen Drittel des Knochens heilen in der Regel mit einer Gipsschiene innerhalb von sechs bis acht Wochen.
Bei Frakturen im mittleren Drittel besteht die MÃļglichkeit der Gipsruhigstellung fÃŧr zehn bis zwÃļlf Wochen oder die Option des Verschraubens. FÃŧr KahnbeinbrÃŧche im kÃļrpernahen Drittel wird die Verschraubung empfohlen, um die Chancen der knÃļchernen Heilung zu verbessern.
Die Operationen am Handgelenk kann minimalinvasiv Ãŧber einen etwa einen Zentimeter langen Hautschnitt erfolgen. Hierbei kommt eine sogenannte Herbert-Schraube mit zwei verschiedenen Gewindegängen zur Anwendung.
Die Schraube ist hohl und wird Ãŧber einen Zieldraht mittels RÃļntgenkontrolle in den Knochen eingebohrt. Der Draht wird nach Einsetzen der Schraube wieder entfernt. Den Abschluss des chirurgischen Eingriffs bildet eine wundverschlieÃende Hautnaht.
Hinweise zur Heilung
Im Normalfall erhält der Patient fÃŧr maximal zwei Wochen eine Orthese. Eine Gipsruhigstellung ist in der Regel nicht erforderlich. Das Handgelenk sollte etwa sechs Wochen nach der Operation geschont werden.
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