Hyaluronsäure bei Gelenkbeschwerden – Wundermittel oder Humbug?

Zusammenfassung

Bei Hyaluronsäure handelt es sich um eine körpereigene zuckerähnliche Verbindung aus D-Glucoronsäure und N-Acetyl-D-Glucosamin. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Gelenkschmiere und des Bindegewebes.

2018 wurde in einer Meta-Studie nachgewiesen, dass die orale Aufnahme für eine Behandlung mit Hyaluronsäure bei Arthrose sowohl sicher, als auch effektiv ist.

Arthrose ist die Volkskrankheit in Deutschland

Solange die Gelenke ihren Dienst tun, finden sie nur wenig Beachtung. Wirklich wahrgenommen werden diese wichtigen Körperteile erst, wenn sie nicht mehr funktionieren wie geschmiert.

Allein in Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen an Arthrose (Gelenkverschleiß) und Arthritis (Gelenkentzündung) sowie damit verbundenen Folgen wie einer eingeschränkten Beweglichkeit und Gelenkschmerzen.

Wieviele künstliche Gelenke werden im Jahr eingesetzt?
Laut Deutschem Ärzteblatt erhalten hierzulande jährlich über 150.000 Betroffene ein künstliches Kniegelenk und mehr als 200.000 eine Hüftgelenksprothese. Das sind 206 beziehungsweise 284 von 100.000 Personen.

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Was ist Hyaluronsäure?

Bei der Hyaluronsäure handelt es sich um eine körpereigene zuckerähnliche Verbindung aus D-Glucoronsäure und N-Acetyl-D-Glucosamin. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Gelenkschmiere und des Bindegewebes und ein essenzieller Baustein des Augen-Glaskörpers. Der mengenmäßig größte Anteil der natürlichen Hyaluronsäure findet sich in der Haut.

Die wichtigste physikalische Eigenschaft der Hyaluronsäure ist ihre Fähigkeit, große Wassermengen zu binden. Der Glaskörper des menschlichen Auges besteht beispielsweise zu 98 Prozent aus Wasser, welches von gerade einmal zwei Prozent Hyaluronsäure gebunden wird.

Als Bestandteil des Gelenkknorpels und der Gelenkflüssigkeit ermöglicht Hyaluronsäure reibungslose und schmerzfreie Gelenkbewegungen. Außerdem verhindert sie als Baustein der Lederhaut, das Eindringen pathogener Mikroorganismen in die unbeschädigte Haut.

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Wie hilft Hyaluronsäure in der Arthrosetherapie?

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In gesunder Gelenkschmiere befinden sich der Abbau alter und die Produktion neuer Hyaluronsäure in einem abgestimmten Gleichgewicht. Bei Arthrose ist diese Balance gestört. Die Gelenkflüssigkeit wird dünnflüssig und verliert dadurch einen Teil ihrer positiven Eigenschaften.

Das Gelenk wird nicht mehr ausreichend geschmiert und auch die Stoßdämpfung lässt nach. Die Knorpeloberfläche unterliegt einem größeren Verschleiß. Der Gelenkknorpel wird mit der Zeit abgerieben und seine Elastizität nimmt ab.

Infolge dessen wird der Knorpel weniger belastbar und kann seine Schutzfunktion für den darunter liegenden Knochen nicht mehr in vollem Umfang erfüllen. Ist das Knorpelgewebe einmal zerstört, kann es sich nicht mehr regenerieren. Das heißt, eine Heilung ist nicht möglich.

Um minderwertige Gelenkschmiere aufzubessern, können die Mediziner synthetisch hergestellt Hyaluronsäure in den Gelenkraum injizieren. Dort hilft sie dem Körper dabei, das natürliche Gleichgewicht zwischen Abbau und Neubildung der Hyaluronsäure wiederherzustellen.

Durch die eingespritzte Hyaluronsäure wird die körpereigene Gelenkschmiere zähflüssiger, sodass sie ihre schmierende, schützende Funktion wieder erfüllt. Der Gelenkknorpel wird entlastet und der Verschleiß gemindert.

Hieraus resultieren im besten Fall eine bessere Beweglichkeit und weniger Gelenkschmerzen. Komplett aufhalten oder umkehren lässt sich der Gelenkverschleiß dadurch nicht.

Old man suffering from knee pain

Ist ein positiver Effekt von Hyaluronsäure bei Arthrose nachgewiesen?

In einer systematische Überprüfung von 13 Berichten über klinische Versuche mit oraler Hyaluronsäure fanden Oe et al. 2011 heraus, dass Patienten, die mit hochreiner Hyaluronsäure behandelt wurden, im Vergleich zu Placebo eine positive Wirkung auf Knieschmerzen berichteten.

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Gibt es Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen bei der Hyaluronsäurebehandlung?

In Bezug auf die Sicherheit der Hyaluronsäureeinnahme wurde 2017 in einer 12-monatigen Studie mit 30 Patienten von Nguyen et al. gezeigt, das bei Patienten, die einer oralen Hyaluronsäurebehandlung unterzogen wurden, keine statistisch signifikanten negativen Nebenwirkungen beobachtet wurden.

Wie oft ist eine Behandlung mit Hyaluronsäure erforderlich?

Je nach Zustand des Gelenks werden drei bis fünf Injektionen im Abstand von jeweils einer Woche durchgeführt. Obwohl die eingespritzte Hyaluronsäure vom Organismus abgebaut wird, soll ihre Wirkung über einen längeren Zeitraum anhalten.

Befürworter der Therapie erklären dies damit, dass die Substitution synthetischer Säure die körpereigene Hyaluronsäureproduktion anregt. Bei leichteren Knorpelschäden soll bereits eine einmalige Injektionsserie zur Beschwerdefreiheit führen.

Bei mittelschweren Schäden wird empfohlen, die Injektionen im Abstand eines Jahres zu wiederholen. Bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß ist es auch möglich, die Therapie häufiger, gegebenenfalls halbjährig, durchzuführen.

Operationen am Sprunggelenk aufgrund von Gelenkbeschwerden an verschiedenen Stellen

Wie wird synthetische Hyaluronsäure hergestellt?

Grundsätzlich lässt sich Hyaluronsäure auf zwei verschiedene Arten gewinnen: Aus Tieren, insbesondere aus Hahnenkämmen, und über ein spezielles biotechnologisches Verfahren, bei dem Proteine aus Hefe fermentiert werden.

Da tierische Hyaluronsäure nicht zur allergischen Reaktionen führen kann, sondern auch das Risiko birgt, Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen, wird heute meist nur noch durch Fermentierung erzeugtes Hyaluron eingesetzt.

VIDEO: Arthrosebehandlung mit Hyaluronsäure

Ist die Hyaluronsäuretherapie bei Gelenkbeschwerden aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll?

Neben medikamentösen und physikalischen Behandlungsformen hat sich der Einsatz der Hyaluronsäure in der Arthrosetherapie in den letzten Jahren zunehmend etabliert. Mittlerweile wurde die Hyaluronsäurebehandlung von einigen nationalen und internationalen Fachverbänden in die Therapieempfehlungen für die Arthrosebehandlung aufgenommen.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (DGOOC) ordnet die Systemic Slow Acting Drugs, unter die auch die Hyaluronsäure fällt, gemeinsam mit der symptomatischen Therapie in die erste Stufe der Behandlung ein.

Auch bei der Task-Force der European League against Rheumatism (EULAR) ist die Hyaluronsäuresubstitution Teil des empfohlenen Therapiemanagements – allerdings gibt es auch Gegenstimmen.

So gibt die American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS) seit Juni 2013 keine Empfehlung mehr für Hyaluronsäure-Injektionen bei Gelenkverschleiß.

Was kostet eine Behandlung mit Hyaluronsäure?

Normalerweise sind Injektionen von Hyaluronsäure bei Gelenkschmerzen nicht in der Gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland enthalten. Der Eingriff wird als nicht essentiell eingestuft, weswegen Patienten für diese Behandlung bezahlen müssen.

Eine private Krankenversicherung kann unter Umständen die Kosten für solche Injektionen übernehmen, jedoch dies kann je nach Versicherungsplan variieren. Es ist also wichtig, dass der Patient vorab prüft, ob die Injektionen von der Krankenversicherung übernommen wird, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

In der Praxis benötigen die meisten Patienten mehrere Injektionen von Hyaluronsäure für eine tatsächliche Verbesserung ihrer Symptome. Eine übliche Therapie besteht aus einer Injektion pro Woche für drei bis fünf Wochen.

Eine einzelne Injektion kostet in der Regel zwischen 20 und 40 Euro zusätzlich zu den Kosten des verwendeten Produkts. Im Durchschnitt liegen die Gesamtkosten einer Vollbehandlung mit drei bis fünf Hyaluronsäure-Injektionen zwischen 200 und 300 Euro. Der genaue Preis kann je nach Gesundheitsdienstleister variieren.

Können Nährstoffe helfen, Gelenkprobleme zu reduzieren?

Eine ausgewogene Ernährung ist eine Grundvoraussetzung für die hinlängliche Versorgung der Gelenke mit knorpel- und knochenaktiven Nährstoffen. Besonders gut für Knorpel und Knochen ist eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C und Kalzium.

Vitamin C benötigt der Körper für die normale Kollagenbildung und Kalzium zur Stabilisierung der Knochen. Auch die Vitamine D und K sowie Spurenelemente wie Mangan, Selen und Zink können zum Erhalt der Knochensubstanz beitragen.

Darüber hinaus soll Hyaluronsäure dabei helfen, die Gleitfähigkeit von Gelenken zu erhöhen und die negativen Auswirkungen von Arthrose und Arthritis zu verringern.

Fazit

Während einige Mediziner schon lange auf Hyaluronsäure bei Gelenkbeschwerden schwören, wurde erst 2018 in einer Meta-Studie nachgewiesen, dass die Behandlung mit Hyaluronsäure bei Arthrose sowohl sicher, als auch effektiv ist.

Ergänzend zur Hyaluronsäure möchten wir Ihnen unseren Vergleich der besten Arthrosemittel ans Herz legen. Wir haben die Inhaltsstoffe der bekanntesten Kombinationsprodukte für gesunde Gelenke analysiert und verglichen und kommen zu dem Schluss: gute Nahrungsergänzungen für Gelenke müssen nicht teuer sein!

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist Hyaluronsäure?
Bei Hyaluronsäure handelt es sich um eine körpereigene zuckerähnliche Verbindung aus D-Glucoronsäure und N-Acetyl-D-Glucosamin. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Gelenkschmiere und des Bindegewebes.

Hilft Hyaluronsäure bei Arthrose?
Der Nutzen von Hyaluronsäure gegen Arthrose bei einer oralen Aufnahme, ob über Nahrungsmittel oder als Nahrungsergänzung, wurde bislang nicht nachgewiesen. Allerdings sind auch keine negativen Nebenwirkungen bekannt, sodass ein Selbstversuch zumindest nicht schaden dürfte.

Wieviele künstliche Gelenke werden in Deutschland im Jahr eingesetzt?
Laut Deutschem Ärzteblatt erhalten in Deutschland jährlich über 150.000 Betroffene ein künstliches Kniegelenk und mehr als 200.000 eine Hüftgelenksprothese. Das sind 206 beziehungsweise 284 von 100.000 Personen.

Wie oft ist eine Behandlung mit Hyaluronsäure bei Arthrose erforderlich?
Je nach Zustand des Gelenks werden drei bis fünf Injektionen im Abstand von jeweils einer Woche durchgeführt. Obwohl die eingespritzte Hyaluronsäure vom Organismus abgebaut wird, soll ihre Wirkung über einen längeren Zeitraum anhalten.

Wie hilft Hyaluronsäure bei Arthrose?
Hyaluronsäure-Therapie wirkt vorteilhaft, indem synthetische Hyaluronsäure die körpereigene Hyaluronsäureproduktion anregt.

Wie wird synthetische Hyaluronsäure hergestellt?
Grundsätzlich lässt sich Hyaluronsäure auf zwei verschiedene Arten gewinnen: Aus Tieren, insbesondere aus Hahnenkämmen, und über ein spezielles biotechnologisches Verfahren, bei dem Proteine aus Hefe fermentiertwerden.

Da tierische Hyaluronsäure nicht zur allergischen Reaktionen führen kann, sondern auch das Risiko birgt, Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen, wird heute meist nur noch durch Fermentierung erzeugtes Hyaluron eingesetzt.

Was kostet eine Behandlung mit Hyaluronsäure?
Eine einzelne Injektion kostet in der Regel zwischen 20 und 40 Euro zusätzlich zu den Kosten des verwendeten Produkts. Im Durchschnitt liegen die Gesamtkosten einer Vollbehandlung mit drei bis fünf Hyaluronsäure-Injektionen zwischen 200 und 300 Euro. Der genaue Preis kann je nach Gesundheitsdienstleister variieren.

Wer bezahlt die Behandlung mit Hyaluronsäure?
Normalerweise sind Injektionen von Hyaluronsäure bei Gelenkschmerzen nicht in der Gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland enthalten. Der Eingriff wird als nicht essentiell eingestuft, weswegen Patienten für diese Behandlung bezahlen müssen.

Eine private Krankenversicherung kann unter Umständen die Kosten für Hyaluronsäure-Injektionen übernehmen, jedoch dies kann je nach Versicherungsplan variieren. Es ist also wichtig, dass der Patient vorab prüft, ob die Injektionen von der Krankenversicherung übernommen wird, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Ist ein positiver Effekt von Hyaluronsäure bei Arthrose nachgewiesen?
In einer systematische Meta-Überprüfung von 13 Berichten über klinische Versuche mit oraler Hyaluronsäure fanden Oe et al. 2011 heraus, dass Patienten, die mit hochreiner Hyaluronsäure behandelt wurden, im Vergleich zu Placebo eine positive Wirkung auf Knieschmerzen berichteten.

Gibt es Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen bei der Hyaluronsäurebehandlung?
In Bezug auf die Sicherheit der Hyaluronsäureeinnahme wurde 2017 in einer 12-monatigen Studie mit 30 Patienten von Nguyen et al. gezeigt, das bei Patienten, die einer oralen Hyaluronsäurebehandlung unterzogen wurden, keine statistisch signifikanten negativen Nebenwirkungen beobachtet wurden.

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