Selen gegen Arthrose – Als Nahrungsergänzung nur selten sinnvoll

Zusammenfassung

Selen ist ein wichtiges Spurenelement, das das Arthrose-Risiko senkt. Die Dosierung ist wichtig, denn zu viel Selen ebenso schadet wie ein Selenmangel.

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Der menschlichte Körper besitzt über 100 Gelenke, die dafür sorgen, dass wir uns fortbewegen, drehen, beugen und greifen können.

Selbst das Sitzen wäre ohne die aufwendigen Konstruktionen unmöglich. Unser Gelenke sind nicht für die Ewigkeit gemacht.

Im Laufe des Alters nutzen sich die Gelenkknorpel ab, da zunehmend mehr Knorpelmasse ab- als aufgebaut wird. Beschleunigt wird der Gelenkverschleiß (Arthrose) durch Bewegungsmangel und Übergewicht, aber auch durch eine regelmäßige Überlastung beim Sport oder Verletzungen wie Meniskusschäden.

Der degenerierende Prozess lässt sich nicht dauerhaft verhindern, aber verlangsamen. Ein wichtiger Faktor hierfür ist eine ausgewogene Ernährung.

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Welche Nährstoffe braucht der Gelenkknorpel?

Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Gelenkbeschwerden wie Gelenkschmerzen oder einer Einschränkung der Beweglichkeit. Wie die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) ergab, wurde bei mehr als 20 Prozent aller 18- bis 79-Jährigen jemals eine Arthrose diagnostiziert. Vielen Betroffenen könnte indes schon eine Ernährungsumstellung helfen, die Symptome zu lindern.

Da das Knorpelgewebe nicht mit Blutgefäßen versehen ist, versorgt sich der Knorpel vor allem über die Gelenkflüssigkeit mit Nährstoffen wie:

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Darüber hinaus nimmt er wichtige Spurenelemente auf, zu denen neben Zink und Mangan auch Selen zählt.

Ernährung bei Arthrose

Was ist Selen?

Das zur Gruppe der Mineralstoffe zählende Selen ist ein wichtiges Spurenelement. Es kommt im menschlichen Körper nur in äußerst geringen Mengen vor und kann von diesem auch nicht selbst gebildet werden. Der Organismus benötigt Selen für die Produktion zahlreicher Eiweiße, für die Stärkung des Abwehrsystems, für den Zellschutz, zu Aktivierung der Schilddrüsenhormone und für die Fruchtbarkeit von Männern.

Der Körper eines erwachsenen Menschen speichert circa 10 bis 20 Milligramm Selen, den größten Teil davon in Leber, Niere, Muskulatur und Skelett. Die optimale Menge des Halbmetalls für die Versorgung des menschlichten Organismus ist bisher unbekannt.

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Wie lässt sich der Selenbedarf am besten decken?

Menschen ab dem 13. Lebensjahr benötigen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) täglich 60 bis 70 Mikrogramm Selen. Stillende, Senioren, Raucher, Krebserkrankte und Personen mit geschwächtem Immunsystem können einen erhöhten Selenbedarf haben.

Überwiegend wird das Spurenelement über die feste Nahrung aufgenommen. In Trinkwasser und anderen Getränken ist es nur in geringen Mengen enthalten. Selenhaltige Lebensmittel sind beispielsweise:

Wie viel Selen über die Nahrung aufgenommen wird, hängt primär vom Selengehalt des Bodens ab. Dieser ist in Deutschland von Natur aus eher niedrig. Ausgeglichen wird das teilweise mithilfe selenhaltiger Dünger und Futtermittel. In tierischem Eiweiß liegt verwertbares Selen als Selenocystein vor, in pflanzlichem Eiweiß als Selenomethionin.

In Lebensmitteln vorhandenes Selen wird vom Körper sehr gut aufgenommen. So werden beispielsweise mehr als 90 Prozent des in pflanzlicher Nahrung enthaltenen Selenomethionins im Verdauungstrakt absorbiert.

Versorgen Sie Ihre Gelenke mit allen Nährstoffen, die sie brauchen. Hier finden Sie eine Übersicht der besten Gelenknahrungen.

Wie macht sich ein Selenmangel bemerkbar?

Die Auswirkungen eines Mangels an Selen sind noch nicht endgültig erforscht. In Selenmangelgebieten Zentralrusslands und Chinas wurden neben schwersten Herzmuskelerkrankungen auch symmetrische Deformierungen der Arm- und Beingelenke durch eine Hemmung des Skelettwachstums beobachtet. Ob diese sogenannte Kaschin-Beck-Krankheit (Osteoarthropathie mit Zwergwuchs) tatsächlich durch einen Selenmangel ausgelöst wird oder ob noch weitere Auslöser vorliegen, ist bislang nicht geklärt.

Weitere typische Befunde für eine unzureichende Versorgung mit Selen sind:

Bei Kindern und Jugendlichen kann chronischer Selenmangel außerdem zu Erkrankungen von Knochen, Gelenken und Knorpel führen.

Warum sollte eine Überdosierung von Selen vermieden werden?

In größeren Mengen ist das Spurenelement Selen so giftig, dass es sogar in Nervengas zur Anwendung kommt. Werden dem menschlichen Organismus über Wochen tägliche Dosen von über 300 Mikrogramm Selen zugeführt, kann eine Selenvergiftung (Selenose) die Folge sein. Bemerkbar macht sich diese durch:

Diese Symptome bilden sich für gewöhnlich nach Absetzen der Präparate zurück. Eine langfristige Vergiftung kann allerdings Leberschädigungen, Nervenstörungen und Herzmuskelschwäche nach sich ziehen.

Was ist Arthrose

Kann Selen den Gelenkverschleiß verhindern?

Im Rahmen einer Studie mit fast 940 Teilnehmern haben Forscher der Universität von Northcarolina festgestellt, dass das Arthrose-Risiko mit jedem zehnten Millionstel Selen im Körper um 15 bis 20 Prozent sinkt. Das Erkrankungsrisiko der Probanden mit den höchsten Selenkonzentrationen lag um bis zu 40 Prozent geringer als das derjenigen mit den niedrigsten Selenspiegeln. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich das Spurenelement wie ein schützendes Antioxidans auswirkt.

Nicht belegt werden konnte bisher ein entzündungshemmender Effekt von Selen. Allerdings gab eine placebokontrollierte Studie an Frauen mit rheumatoider Arthritis Hinweise auf eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität innerhalb der Selengruppe.

In ersten Versuchsreihen mit Mäusen und Ratten fanden brasilianische Forscher außerdem heraus, dass die Gabe von Selen Schwellungen und Entzündungen in den erkrankten Gelenken der Tiere reduzierte.

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Ist eine Nahrungsergänzung mit Selenpräparaten sinnvoll?

In einer randomisierten prospektiven Studie stellten Forscher der Warwick Medical School in Coventry (GB) und der in Buffalo (USA) ansässigen State University of New York fest, dass eine regelmäßige Seleneinnahme das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöhen kann. Experten warnen deshalb vor einem unkontrollierten Einsatz von selenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln.

In der Regel lässt sich der tägliche Selenbedarf mit einer ausgewogenen Ernährung decken. Die Gefahr einer Unterversorgung besteht insbesondere bei veganer oder sehr einseitiger Ernährung, Essstörungen (Magersucht, Bulimie), Dialysepatienten, Alkoholikern und einigen Erkrankungen, welche die Nährstoffaufnahme im Darm stören. Mehrere Studien liefern außerdem Hinweise, dass Selen den Verlauf von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie Hashimoto-Thyroiditis, günstig beeinflusst.

Somit kann eine angemessene Nahrungsergänzung mit Selenpräparaten für bestimmte Bevölkerungsgruppen sinnvoll sein. Die Einnahme sollte jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, der den Selenspiegel über eine Blutprobe im Labor bestimmen lassen und ein entsprechendes Medikament verordnen kann. Präparate mit einer Tagesdosis von über 50 Millionstel Gramm sind grundsätzlich verschreibungspflichtig.

Produkttest: Arthrosemittel mit Selen im Vergleich

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Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zu viel Selen ebenso schadet wie ein Selenmangel. Wirklich sinnvoll ist eine Extraportion in Tablettenform nur für Patientengruppen wie Dialysepatienten, Schilddrüsenerkrankte oder künstlich Ernährte oder Personen mit Essstörungen. Bei allen anderen reicht die Zufuhr des Spurenelements über eine ausgewogene Ernährung völlig aus.

Wer Selen einnehmen möchte um Gelenkbeschwerden wie Gelenkschmerzen zu lindern und seine Beweglichkeit zu verbessern, sollte vorher seinen Arzt konsultieren und feststellen lassen, ob ein Selenmangel vorliegt. Ist dem nicht so, kann eine zusätzliche Einnahme schnell zu einem Überschreiten des „tolerable upper intake level (UL)“, der wissenschaftlich anerkannten Obergrenze für die sichere Gesamtaufnahme, und damit im schlimmsten Fall zu einer Selenvergiftung führen.

Somit kann eine angemessene Nahrungsergänzung mit Selenpräparaten für bestimmte Bevölkerungsgruppen sinnvoll sein. Die Einnahme sollte jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, der den Selenspiegel über eine Blutprobe im Labor bestimmen lassen und ein entsprechendes Medikament verordnen kann. Präparate mit einer Tagesdosis von über 50 Millionstel Gramm sind grundsätzlich verschreibungspflichtig.

Quellen

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inhaltsverzeichnis

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