Kortisonbehandlung, Spritze und Kortisonflaschen

Cortison hat eine lange Tradition als Mittel gegen entzündliche Prozesse, wie sie z. B. bei rheumatischen Erkrankungen auftreten. Als Steroidhormon kommt es auch natürlicherseits im Körper vor und dient beispielsweise während der Stressantwort dazu, wichtige Energiereserven des Körpers zu mobilisieren.

Gleichzeitig wirkt es hemmend auf die Immunantwort, weshalb es schließlich als Entzündungshemmer von der Medizin entdeckt wurde. Als Substitutionspräparat ist Cortisol meist wenig bedenklich, bei längerfristiger Anwendung vor allem auch in höheren Dosierungen treten jedoch häufig schwere Nebenwirkungen auf.

Deshalb verwenden Ärzte meist hohe Konzentrationen nur am Anfang der Therapie, um schnell die Entzündungen einzudämmen, und um anschließend auf andere Langzeitpräparate umsteigen zu können. Cortison könnte also bei Arthrose oder Arthritis Abhilfe schaffen.

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Cortison und seine Rolle bei der Behandlung von Arthritis und Arthrose

Cortison und andere Glucocorticoide werden seit den 1950er Jahren zur symptomatischen Behandlung von arthritischen oder rheumatischen Entzündungen eingesetzt. Glucocorticoide haben gezeigt, dass mit ihnen sehr schnell eine spürbare Verbesserung der Symptome eintritt mit Blick auf Entzündungen und Schmerzen.

Darüber hinaus besteht bei Langzeitanwendung auch eine Möglichkeit, die Entzündungsschübe sowie die weitere Degeneration der betroffenen Gelenke positiv zu beeinflussen. Somit gehören einige der Glucocorticoide in niedrigen Dosierungen im positiven Sinn zu den krankheitsverändernden Medikamenten.

Doch so stark ihre Wirkung bei der Verringerung von Entzündungen auch sein mag, so stark sind auch die Nebenwirkungen dieser Medikamente bei Langzeitanwendung.

Deshalb ist die medizinische Forschung heute bemüht, die kleinstmögliche wirksame Dosis herauszufinden und zugleich auch die Aufnahme des Medikaments in den Körper sowie den besten Zeitpunkt für den Start der Therapie zu bestimmen.

Nebenwirkungen bei Langzeitanwendung von Cortisol und Glucocorticoiden

Die Liste der Nebenwirkungen durch eine Langzeitgabe von Cortison bei Arthrose oder Arthritis in höheren Dosen ist lang. Besonders typisch sind Symptome eines Morbus Cushing, Ödembildungen, Muskelschwund, Osteoporose sowie eine fortschreitende Immunschwäche.

Viele dieser Beobachtungen sind bereits durch Studien bestätigt worden.

Saag führt beispielsweise in seinem Übersichtsartikel aus, dass Glucocorticoide zu Knochen­veränderungen (Osteoporose), Bluthochdruck, Diabetes, Ödemen, Herz-Kreislauferkrankungen sowie zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.

In einer weiteren Arbeit fassen Forscher zusammen, dass Glucocorticoide den Transport von Aminosäuren in die Muskulatur unterbinden und katabole (abbauende) Stoffwechselprozesse aktivieren. Dadurch kommt es bei lang anhaltender Cortisoneinnahme zu einem Muskelabbau.

Gleichzeitig werden die Reparaturprozesse des Muskels gehemmt, sodass sich die Regeneration des Gewebes verlangsamt. Die Forscher vermuten, dass unter Glucocorticoideinnahme im Muskel ähnliche Abbauprozesse ablaufen, wie bereits zuvor für Knochen berichtet wurden.

„Dennoch sind die Prozesse, die unter Glucocorticoideinfluss im Muskel stattfinden, noch nicht bis ins Detail verstanden“, schreiben die Wissenschaftler.

Herzinfarktrisiko könnte steigen

In einer aktuellen Arbeit aus dem Jahr 2013 untersuchten Avina-Zubieta und Kollegen, wie Glucocorticoide das Risiko eines Herzinfarktes in Rheumapatienten erhöhten. In ihr statistisches Modell flossen die Krankendaten von insgesamt 8384 Arthritispatienten ein.

Interessanterweise ergab die Auswertung tatsächlich ein um 68% erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, für diejenigen, welche eine längere Glucocorticoidtherapie erhalten hatten.

„Dabei muss zudem zwischen dem unmittelbaren Effekt der Medikamente auf das Herzinfarktrisiko und dem sich aufsummierenden Effekt bei Langzeitbehandlung unterschieden werden“, so die Forscher.

Empfehlung

Die Anwendung von Cortison kann durchaus sinnvoll sein, insbesondere wenn eine starke schmerz- und entzündungsstillende Wirkung gefragt ist. Allerdings gehört die Anwendung in die Hände eines umsichtigen Arztes, der die individuelle Situation genau analysiert, Nutzen und Nebenwirkungen abwägt.

Suchen Sie nach einem Arzt in Ihrer Nähe und lassen Sie sich von ihm individuell beraten, was für Sie am besten ist!

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