Arnika

Arnika Nahansicht

Arnika bei Gelenkbeschwerden – Wie gut hilft das Hausmittel?

Zusammenfassung

Arnikablüten enthalten entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkstoffe und können in Form von Salben, Ölen und Tinkturen angewendet werden. Das entzündungshemmende Potential der Echten Arnika lässt den Einsatz bei Gelenkbeschwerden demnach naheliegend erscheinen.

Ein Selbstversuch könnte sich also lohnen!

Die Echte Arnika (lat. Arnica montana) ist eine traditionsreiche Heilpflanze, die seit Jahrhunderten bei Arthritis, Arthrose, Rheuma und Gicht zur Anwendung kommt. Ihre größte Bedeutung hatte sie im 18. Jahrhundert, als die wissenschaftliche Medizin sie zum Gegenstand zahlreicher Dissertationen machte.

Auch der im 19. Jahrhundert lebende Pfarrer, Hydrotherapeut und Naturheilkundler Sebastian Kneipp war von der Wirkung des strahlend gelb blühenden Heilkrauts überzeugt. Mithilfe der überlieferten Quellen lässt sich der schmerzlindernde Effekt der Arnika auf Gelenke und Knochen allerdings kaum empirisch nachweisen.

Wir haben uns daher auf die Suche nach aussagekräftigen Studien begeben.

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Die Echte Arnika im Porträt

Bei der Echten Arnika handelt es sich um eine krautige, mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern erreicht. Ihre Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von sechs bis acht Zentimetern und stehen immer endständig. Manchmal treibt die Pflanze nur eine Blüte aus.

Zum Teil bildet sie aber auch in den Achseln der oberen Blattpaare blütentragende Seitentriebe. Die Blüten sind von kräftiger dotter- bis orangegelber Farbe und duften angenehm aromatisch.

Das Verbreitungsgebiet der Arnika erstreckt sich von den Alpen über die Pyrenäen bis hin zum Balkan. Zum Teil ist sie auch in Südskandinavien und im Baltikum zu finden. Sie bevorzugt saure, magere Wiesen und meidet Kalkböden.

Darüber hinaus besiedelt sie frische bis wechselfrische, sonnige bis lichte, bodensaure und nährstoffarme Borstgrasrasen, Bergwiesen, Heiden und auch Moore mit Lehm-, Ton- oder Torfböden.

Da große Bestände wild vorkommender Arnika aufgrund intensiver Sammlung und Überdüngung rar geworden sind, steht die Heilpflanze seit 1981 unter besonderem Schutz. Im Alpenraum ist es untersagt, Arnikablüten zu sammeln.

Arnika auf Feld

Von arzneilicher Bedeutung sind die Arnikablüten, die Sesquiterpenlactone, insbesondere die Helenalin- und Dihydrohelenalin-Ester enthalten. Diese wirken entzündungshemmend und antimikrobiell.

In den in mitteleuropäischen Gebieten wachsenden Pflanzen finden sich mehr Helenaline, während im spanischen Raum Dihydrohelenaline dominieren.

Des weiteren beinhaltet die Arnika Flavonoide, Gerbstoffe, Cumarine und kleine Mengen ätherischen Öls. Darüber hinaus wurden Triterpene, Azulen und Thymolmethylether identifiziert. Flavonoide und Triterpene wirken ebenfalls antiinflammatorisch.

Bei sensiblen Menschen können die Inhaltsstoffe der Arnika Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag, Blasenbildung, Kontaktdermatitis und das allergische Kontaktekzem auslösen. Auch das Laub und das darin enthaltene Arnicin können Hautreizungen hervorrufen!

Da antike Schriftsteller die Arnika nicht erwähnten, scheinen sie die heilende Wirkung der Heilpflanze auf Gelenke und Knochen nicht gekannt zu haben. Die bislang früheste Erwähnung wird Hildegard von Bingen zugeschrieben.

In den Aufzeichnungen der Äbtissin und Universalgelehrten finden sich Informationen zu einer Pflanze namens „Wolfsgelegena“, bei der es sich möglicherweise um Arnika handelt. Ab dem 18. Jahrhundert kam die Arnika nachweislich bei diversen Beschwerden und Erkrankungen zum Einsatz.

Überdies fand die Heilpflanze als Stimulans und Analeptikum Anwendung. Häufig wurde sie auch für Schwangerschaftsabbrüche missbraucht. Von Johann Wolfgang von Goethe ist bekannt, dass er die Heilkraft der Arnika lobte und sich des Öfteren entsprechende Tees zubereiten ließ.

Mittlerweile wird die innerliche Anwendung mit Ausnahme homöopathischer Zubereitungen nicht mehr empfohlen, da die Sesquiterpenlactone der Arnika in hohen Dosen kardio- und zytotoxisch wirken. Aus diesem Grund wurden sehr viele Teeprodukte vom Markt genommen.

Die weiterhin erhältlichen sind nur zum äußeren Gebrauch zugelassen, jedoch nicht zum Dauergebrauch. Die Teezubereitung aus frischen Arnikablüten ist kaum noch üblich.

Heute kommt die Arnika vor allem bei Verletzungen sowie rheumatischen Gelenk- und Muskelbeschwerden zum Einsatz, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Für die äußere Anwendung werden vor allem (alkoholische) Tinkturen und wässrige Auszüge genutzt.

Bei Ersteren gelangen die meisten Sesquiterpenlactone in Lösung, bei Letzteren etwa 75 Prozent. Sowohl Tinkturen als auch Auszüge wirken antimikrobiell und antiphlogistisch.

Die Homöopathie bringt Arnika-Potenzen häufig bei Blessuren (Ekchymose) zur Anwendung. Wissenschaftliche Studien konnten hierfür wie bei allen homöopathischen Arzneimitteln keinen Wirkeffekt gegenüber Placebo feststellen, weder präventiv noch therapeutisch.

Arnika kommt vor allem in Form von Salben, Öl und Tinkturen zur Anwendung. Innerlich wird sie nur in der Homöopathie eingesetzt. Dabei sind die Dosen so gering, dass eine gesundheitsschädigende Wirkung ausgeschlossen ist.

Es ist nicht ratsam, Arnika auf offene oder ulzerierte (geschwürige) Wunden aufzutragen. Werdende Mütter und stellende Frauen sollten vor der Anwendung mit ihrem Arzt sprechen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt!

Klinische Wirksamkeit der Arnika bei Gelenkbeschwerden

Weitreichende In-vitro-Befunde bezüglich des entzündungshemmenden Potenzials der Echten Arnika lassen die traditionelle Anwendung bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen und Quetschungen, aber auch den Einsatz bei Gelenkbeschwerden naheliegend erscheinen. Die Studienlage hierzu ist allerdings nicht eindeutig.

Einerseits konnte die Wirkung der Heilpflanze in mehreren Studien für Arthrose im Knie, Arthritis in der Hand, postoperative Schmerzen sowie Schwellungen und Muskelschmerzen bei Läufern nachgewiesen werden.

Andererseits werden diese wissenschaftlichen Untersuchungen wegen gewisser Mängel in der Methodik erheblich in Zweifel gezogen.

Operationen am Sprunggelenk aufgrund von Gelenkbeschwerden an verschiedenen Stellen

Wirksamkeit von Arnika bei Arthritis im Handbereich

Im Rahmen einer randomisierten Doppelblindstudie erhielten 204 Patienten entweder ein Arnika-Gel oder ein 5-prozentiges Ibuprofen-Gel. Hierbei erwies sich das Studienpräparat dem Ibuprofen-Gel als ebenbürtig.

Zwischen den Gruppen konnten keine Unterschiede hinsichtlich der Gelenkschmerzen oder der Verbesserung der Funktionalität festgestellt werden. Das Arnika-Gel führte jedoch bei einigen Patienten zu allergischen Hautreaktionen.

Wirksamkeit von Arnika bei Entzündung des Knies

In einer offenen, multizentrischen Untersuchung kam bei 79 Patienten zweimal täglich ein Arnika-Gel zur Anwendung. Nach drei beziehungsweise sechs Wochen wurde eine signifikante Besserung bezüglich der Parameter Gelenkschmerzen, Funktion und Steifheit ersichtlich.

Da es keine Placebo-Gruppe gab, bietet diese Untersuchung jedoch lediglich Hinweise auf die mögliche Wirksamkeit von Arnika bei arthritisbedingten Gelenkbeschwerden im Knie. In klinischen Studien kommen Placebos eigentlich zum Einsatz, um den Effekt einer Substanz mit der reinen Placebo-Wirkung zu vergleichen.

Wirksamkeit von Arnika bei weiteren Erkrankungen

Im Jahr 2001 untersuchte eine randomisierte Doppelblindstudie an 100 Patienten die Effektivität eines Arnika-Gels bei chronisch-venöser Insuffizienz. Sowohl die Arnika-als auch die Placebo-Gruppe erhielt zusätzlich eine Hydrotherapie nach Kneipp.

Nach drei Wochen zeigte sich in der Arnika-Gruppe eine deutliche Verbesserung der venösen Funktion gegenüber der Placebo-Gruppe. Zwei Patienten mussten die Studie allerdings vorzeitig aufgrund allergischer Reaktionen beenden.

Drei weitere kleine Studien untersuchten die Wirksamkeit von Arnika-Zubereitungen bei der postoperativen Behandlung nach Lidkorrekturen und zur Linderung von Muskelschmerzen nach sportlicher Belastung. In keiner dieser Untersuchungen wirkte das Studienpräparat besser als das der Kontrollgruppe verabreichte Placebo.

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VIDEO: “Arnika – Alles, was du über ihre Wirkung wissen solltest.”

Fazit

Arnika kann helfen, eignet sich aber nicht für jeden. Auch wenn die Studienlage insgesamt dünn ist, spricht einiges dafür, dass Arnika-Salben, -gels und -tinkturen bei Entzündungen der Gelenke Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern können.

Aufgrund möglicher allergischer Reaktionen ist es jedoch ratsam, entsprechende Produkte zunächst an einer kleineren Körperstelle auszuprobieren. Menschen mit nachgewiesener Korbblütlerallergie sollten keine Arnika-Präparate verwenden.

Bezüglich des Allergiepotenzials gibt es erhebliche Unterschiede zwischen der mitteleuropäischen und der spanischen Arnika. Das liegt daran, dass letzterer der allergieauslösende Inhaltsstoff Helenalin fehlt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Arnika bei Gelenkbeschwerden – wie gut hilft das Hausmittel?
Die Echte Arnika (lat. Arnica montana) ist eine traditionsreiche Heilpflanze, die seit Jahrhunderten bei Arthritis, Arthrose, Rheuma und Gicht zur Anwendung kommt.

Die Echte Arnika im Porträt
Bei der Echten Arnika handelt es sich um eine krautige, mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern erreicht. Ihre Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von sechs bis acht Zentimetern und stehen immer endständig. Manchmal treibt die Pflanze nur eine Blüte aus.

Wirkstoffe der Arnika
Von arzneilicher Bedeutung sind die Arnikablüten, die Sesquiterpenlactone, insbesondere die Helenalin- und Dihydrohelenalin-Ester enthalten. Diese wirken entzündungshemmend und antimikrobiell.

Arnika als Heilpflanze
Da antike Schriftsteller die Arnika nicht erwähnten, scheinen sie die heilende Wirkung der Heilpflanze auf Gelenke und Knochen nicht gekannt zu haben. Die bislang früheste Erwähnung wird Hildegard von Bingen zugeschrieben.

Verwendung von Arnika-Produkten
Arnika kommt vor allem in Form von Salben, Öl und Tinkturen zur Anwendung. Innerlich wird sie nur in der Homöopathie eingesetzt. Dabei sind die Dosen so gering, dass eine gesundheitsschädigende Wirkung ausgeschlossen ist.

Klinische Wirksamkeit der Arnika bei Gelenkbeschwerden
Weitreichende In-vitro-Befunde bezüglich des entzündungshemmenden Potenzials der Echten Arnika lassen die traditionelle Anwendung bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen und Quetschungen, aber auch den Einsatz bei Gelenkbeschwerden naheliegend erscheinen.

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