So helfen Rindenexrakte und Pflanzenstoffe bei Arthrose und Arthritis
Zusammenfassung
Pflanzenextrakte und andere OPC-haltige Extrakte werden in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten eingesetzt. In den letzten 15 Jahren wurde der Extrakt auch nach westlichen Standards intensiver untersucht. Mittlerweile existieren über 300 Studien.
Die Extrakte können laut ersten Untersuchungen u.a. entzündungshemmend wirken. Es könnte ggf. dadurch auch der Knorpelabbau verlangsamt werden, wie verschiedene Verfasser von Studien vermuten.
Bei drei größeren Studien zur Wirkung bei Arthrose und Arthritis konnten die Schmerzen um etwa die Hälfte (-43%, -40% bzw. -55% in den Untersuchungen) verringert werden, die Steifigkeit in ähnlichem Maß verbessert werden und die allgemeinen physischen Funktionen deutlich verbessert werden (+52%, +22%, +56%).
Nebenwirkungen sind nicht festgestellt worden. Die Dosierung beträgt üblicherweise etwa 50 mg – 150 mg täglich.
Pflanzenextrakte bei Arthrose
Es gibt eine Reihe von pflanzlichen Extrakten, die sich in ihrer Zusammensetzung ähneln, z.B. den aus der Weidenrinde, Pinienrinde, Traubenkernen, Beerenschalen, Granatapfel, Hagebutten oder Blattextrakten wie Grüntee.
Diese Extrakte haben gemein, dass sie reich an antioxidativen Substanzen (z.B. Polyphenolen) sind, die auch entzündungshemmende Eigenschaften zu haben scheinen. Sie finden sich auch z.B. in Olivenöl.
Gerade in Bezug auf entzündliche Gelenkerkrankungen wie Arthrose und Arthritis gibt es bereits einige sehr vielversprechende Studien mit Traubenkern- oder Rindenextrakten. Da es in insgesamt über 300 Studien keine nennenswerten Nebenwirkungen zu beobachten gab, sind diese Extrakte (Traubenkernextrakt, Pinienrindenextrakt, grüner Tee, Cranberryextrakt etc.) als sehr sichere Mittel und auch nicht als Arzneimittel, sondern Nahrungsergänzung eingestuft.
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Pflanzenextrakte in der Forschung
Studie an 160 Teilnehmern: wirkt schmerzlindernd
In 2008 führte eine italienische Arbeitsgruppe die San Valentino Osteoarthrose-Studie durch. Hier wurde 77 Patienten über drei Monate hinweg eine tägliche Dosis Pinienrindenextrakt von 100 mg verabreicht. Weitere 79 Teilnehmer gehörten der Placebo-Gruppe an.
Die Schmerzsymptome verringerten sich nachweislich mit Pinienrindenextrakt und die schmerzfreie Gehstrecke auf dem Laufband verlängerte sich um 130 Meter in drei Monaten. Gleichzeitig wurde das Risiko für Magen-Darm-Beschwerden um 63% reduziert.
Studie bestätigt mehr Beweglichkeit und weniger Schmerzen
Die Ergebnisse dieser Studie wurden im gleichen Jahr noch von einer slowakischen Gruppe bestätigt. Einhundert Patienten, die an milder bis moderater Arthrose (Grad I und II) litten, bekamen über drei Monate hinweg täglich 150 mg Pinienrindenextrakt.
Die Beweglichkeit im Gelenk nahm in der behandelten Gruppe im Vergleich zu einem Placebo zu. Die Schmerzintensität verringerte sich auch hier deutlich. Dadurch konnten die Teilnehmer, welche mit Pinienrindenextrakt (in der Studie untersucht anhand der Marke Pycnogenol®) versorgt wurden, insgesamt mehr Schmerzmittel einsparen.
Traubenkernextrakt zeigt Entzündungshemmung im Gelenk
In einer 2009 veröffentlichten Studie wurden der Einfluss von Traubenkernextrakten auf die Entzündungsmarker in Gelenken gemessen. Die Entzündungswerte konnten signifikant gemindert werden[note]Cho et al. 2009. Grape seed proanthocyanidin extract (GSPE) attenuates collagen-induced arthritis. Immunology Letters. 124(2):102-10[/note].
Grüntee-Extrakte und entzündliche Gelenke
Grüntee-Extrakte haben ebenfalls Polyphenole als wirksame Substanzen. Auch zu Grüntee-Extrakt gibt es eine Reihe von Studien, die eine entzündungshemmende Wirkung zeigen.
Auch Acai-Saft hat in einer Studie positive Effekte auf die Entzündungsmarker gezeigt.
Doch worauf könnte die Wirksamkeit der Pflanzenextrakte beruhen?
Entzündungshemmung im Blut nachgewiesen
Diese Frage versuchten Belcaro und Kollegen, im Jahr 2008 zu beantworten. In Weiterführung Ihrer Patientenstudie aus dem gleichen Jahr untersuchten die Forscher den Einfluss von Pycnogenol auf Markerproteine für Entzündungen und Radikalbildung wie zum Beispiel CRP. In der Gruppe, die mit Pinienrindenextrakt behandelt wurde, nahm die Menge des CRP im Blut deutlich ab.
Ähnliche Ergebnisse brachten Studien von Grimm et al. Durch die Einnahme von Pinienrindenextrakt konnten verschiedene Entzündungsmarker, insbesondere auch COX-Enzyme um über 15% verringert werden und die Zerstörung des Knorpelgewebes in Folge dessen um 25% verringert werden.
Pflanzenextrakte wie Pinienrindenextrakt oder Traubenkernextrakt scheinen also eine direkte entzündungshemmende Wirkung im Gelenk zu haben und auf diese Weise die Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
Pinienrindenextrakt: auch bei Gicht entzündungshemmend
Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung könnte Pinienrindenextrakt ebenso bei anderen entzündlichen Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis helfen. Eine Studie von Peng und Kollegen beschäftigte sich mit dem Einfluss des Extraktes auf die Entzündungen bei Gicht.
In ihrem Rattenmodell untersuchten die Forscher die Aktivierung entzündungsfördernder Signalwege in Knorpelzellen und deren Hemmung durch die Behandlung mit Pycnogenol®. Während die Harnsäurekristalle die Ausschüttung der Entzündungsfaktoren in den Gelenken der Ratten förderten, hemmte Pinienrindenextrakt sehr spezifisch die Produktion dieser Stoffe.
Der Versuch zeigte, dass Pinienrindenextrakt aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften gleichfalls die Schädigung von Gelenkknorpel infolge gichtartiger Erkrankungen vermindern kann.
Arnika bei Gelenkproblemen
Arnika kann helfen, eignet sich aber nicht für jeden. Auch wenn die Studienlage insgesamt dünn ist, spricht einiges dafür, dass Arnika-Salben, -gels und -tinkturen bei Entzündungen der Gelenke Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern können.
Aufgrund möglicher allergischer Reaktionen ist es jedoch ratsam, entsprechende Produkte zunächst an einer kleineren Körperstelle auszuprobieren. Menschen mit nachgewiesener Korbblütlerallergie sollten keine Arnika-Präparate verwenden.
Bezüglich des Allergiepotenzials gibt es erhebliche Unterschiede zwischen der mitteleuropäischen und der spanischen Arnika. Das liegt daran, dass letzterer der allergieauslösende Inhaltsstoff Helenalin fehlt.
Cannabidiolextrakt (CBD) bei Gelenkproblemen
Die Cannabinoid-Medizin steckt noch in den Kinderschuhen. Allerdings sind die mit CBD verbundenen Risiken im Gegensatz zu Marihuana und THC äußerst gering. In der Literatur gibt es keinen einzigen Fall, der eine Überdosierung dokumentiert.
Da es bislang keine Langzeitstudien gibt, möchten Wissenschaftler keine Aussagen zu möglichen Nebenwirkungen treffen. Es gilt jedoch als sicher, dass CBD-Öl nicht toxisch wirkt oder dem Körper anderweitig schadet.
Die besten Gelenkprodukte
60 Kapseln der Marke Pycnogenol® kosten meist rund 30 Euro, es werden für eine 100 mg pro Tag Dosierung zwei Kapseln benötigt. Die Gesamtkosten belaufen sich somit auf rund 30 Euro pro Monat.
Es gibt auch Kombinationspräparate für die Gelenke mit verschiedenen Extrakten wie Traubenkernextrakt oder Pinienrindenextrakt.
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Quellen
Studien zu Pinienrindenextrakt, Traubenkernextrakt und weiteren pflanzlichen Extrakten:
- Cisar et al. 2008. Effect of pine bark extract (Pycnogenol) on symptoms of knee osteoarthritis. Phytother Res. 22(8):1087-92
- Leoung et al. 2013. Nutraceuticals: Potential for Chondroprotection and Molecular Targeting of Osteoarthritis. Int J Mol Sci. 14(11):23063-23085
- Belcaro et al. 2008. Treatment of osteoarthritis with Pycnogenol. The SVOS (San Valentino Osteo-arthrosis Study). Evaluation of signs, symptoms, physical performance and vascular aspects. Phytother Res. 22(4):518-23
- Cisar et al. 2008. Effect of pine bark extract (Pycnogenol) on symptoms of knee osteoarthritis. Phytother Res. 22(8):1087-92
- Cho et al. 2009. Grape seed proanthocyanidin extract (GSPE) attenuates collagen-induced arthritis. Immunology Letters. 124(2):102-10
- Ahmed S. Green tea polyphenol epigallocatechin 3-gallate in arthritis: progress and promise. 2010. Arthritis Research & Therapy. 12(2):208
- Jensen GS et al. 2011. Pain reduction and improvement in range of motion after daily consumption of an acai (Euterpe oleracea Mart.) pulp-fortified polyphenolic-rich fruit and berry juice blend. J Med Food. 14(7-8):702-11
- Belcaro et al. 2008. Variations in C-reactive protein, plasma free radicals and fibrinogen values in patients with osteoarthritis treated with Pycnogenol. Redox Rep. 13(6):271-6
- Grimm T et al. 2006. Inhibition of NF-kB activation and MMP-9 secretion by plasma of human volunteers after ingestion of maritime pine bark extract (Pycnogenol). J Inflamm (London). 3:1
- Schäfer A et al. 2006. Inhibition of COX-1 and COX-2 activity by plasma of human volunteers after ingestion of French maritime pine bark extract (Pycnogenol). Biomedicine & Pharmacotherapy. 60(1):5-9
- Peng et al. 2012. Pycnogenol attenuates the inflammatory and nitrosative stress on joint inflammation induced by urate crystals. Free Radic Biol Med. 52(4):765-74