Knochen und Knorpel bilden die Stütz- und Gerüstsubstanz des Körpers. Sie sind je nach Aufbau reich an kollagenen Fasern und enthalten zudem größere Mengen mineralischer Anteile. Neben Kalziumphosphaten finden sich wichtige Spurenelemente wie z. B. Selen, Mangan, Jod, Eisen, Kupfer oder Zink.
Doch wie wichtig sind diese Mineralien und Metalle? Wie sieht die Verteilung von Spurenelementen bei Arthrosepatienten aus? Was davon hilft möglicherweise gegen Arthrose?
Spurenelemente und Metallionen werden in Knochen und Knorpel abgelegt
Die Knochensubstanz ist der größte Mineralienspeicher des menschlichen Körpers. Ein Großteil der Metalle und Ionen, welche über die Nahrung aufgenommen werden, lagert sich in die Knochenmasse oder im Gelenkknorpel ein.
Für einige der Metalle wie Mangan und Eisen scheint es sogar geschlechtsspezifische Unterschiede in den Konzentrationen der Elemente im Gelenkknorpel von Mann und Frau zu geben[note]Brodziak-Dopierała et al. 2013. The content of manganese and iron in hip joint tissue. J Trace Elem Med Biol. 27(3):208-12[/note].
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Spurenelemente wie Selen sind Gegenspieler von Schwermetallen
Doch nicht nur die gewünschten Spurenelemente wie Selen, Mangan, Eisen oder Jod, sondern auch viele Schwermetalle aus der Umwelt wie beispielsweise Cadmium, Quecksilber und Blei werden im Knorpel und Knochen gespeichert. Ein polnisches Forscherteam bestätigte kürzlich, dass Personen mit Amalgamfüllungen höhere Konzentrationen von Quecksilber und Kupfer in ihrer Knorpel- und/oder Knochensubstanz haben.
Zusätzlich zeigten die Probanden, welche mindestens einmal monatlich Fisch und Meeresfrüchte aßen, einen erhöhten Cadmiumanteil im Gelenkknorpel und in den Knochen.[note]Lanocha et al. 2013. The effect of environmental factors on concentration of trace elements in hip joint bones of patients after hip replacement surgery. Annals of Agricultural and Environmental Medicine. 20(3):487–493[/note]
Arthrose: Mangel an Spurenelementen kann Knorpelzellen absterben lassen
Erste Hinweise auf die wichtige Funktion von Spurenelementen im Leben der Knorpelzellen fanden Wissenschaftler kürzlich mithilfe von Ratten. Fehlten entweder Selen oder Jod sowie beide Elemente zur gleichen Zeit, so war die Apoptoserate (Zelltod) bei den Knorpelzellen der Tiere deutlich höher als in den Kontrollen[note]Wang et al. 2009. Effects of selenium and/or iodine deficiency on chondrocyte apoptosis in rats. Zhongguo Yi Xue Ke Xue Yuan Xue Bao. 31(5): 584-8[/note].
Bei Messungen an menschlichen Haaren, Blut und Urin von Rheumapatienten wurden niedrigere Gehalte an Kupfer, Eisen und Zink ermittelt als in der gesunden Kontrollgruppe[note]Afridi et al. 2012. Evaluation of status of zinc, copper, and iron levels in biological samples of normal and arthritis patients in age groups 46-60 and 61-75 years. Clin Lab. 58(7-8):705-17[/note]. Möglicherweise fördert der Mangel an Spurenelementen die rheumatischen Beschwerden, oder die Entzündungen selbst limitieren deren Gehalt im Körper.
Können Spurenelemente eine sinnvolle Therapieform sein?
Es gibt verschiedene Studien, die für die Spurenelemente Selen, Zink, Kupfer, Mangan und Bor einen starken Zusammenhang zwischen Arthritis und einem Mangel an den Spurenelementen nachweisen. Es fehlen allerdings aussagekräftige Untersuchungen, die nachweisen, was Ursache und was Wirkung ist. Sie sollten trotzdem auf die regelmäßige Einnahme dieser Spurenelemente achten denn:
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Selen
Insbesondere Selen ist bekannt dafür, antioxidativ zu wirken und auch Entzündungsreaktionen zu verringern. Zudem schützt Selen den Körper vor Schwermetallanreicherungen.5 Selen ist ebenfalls ein wichtiges Element in unserem Bewegungsapparat und im Knochen- und Knorpelgewebe zu finden.
Da liegt es nahe, Arthrosepatienten mit Selen zu versorgen, um auf natürlichem Wege zu helfen. Zwar fehlen Studien, die eindeutig einen Zusammenhang ziwschen der Seleneinnahme und einer Gesundung der Gelenke nachweisen. Es wurde jedoch in verschiedenen großen Untersuchungen festgestellt, dass Selenmangel und Arthrose zusammenhängen. In Gebieten, die einen hohen Selengehalt in den Böden und in der Nahrung aufweisen, ist das Risiko an Arthritis zu erkranken etwa 40% niedriger.[note]Jordan JM, Fang F, Arab L, et al. Low selenium levels are associated with increased risk for osteoarthritis of the knee. Arthritis Rheum. 2005. 52:s455[/note]
Es gibt auch erste Hinweise auf den Erfolg einer solchen Behandlungsmaßnahme. Brasilianische Forscher haben an Ratten und Mäusen beobachtet, dass diese bei Gabe von Selen weniger starke Entzündungen und Schwellungen in arthritischen Gelenken entwickelten. Die Wissenschaftler nutzten dazu ein Modell für die menschliche Arthritis und gaben den Tieren mit Selen angereicherte Hefe als Nahrungsergänzung.[note]Vieira et al. 2012. Treatment with Selemax®, a selenium-enriched yeast, ameliorates experimental arthritis in rats and mice. Br J Nutr. 108(10):1829-38[/note] Der Erfolg dieses Experiments soll in Zukunft dazu dienen, die angereicherten Hefezellen auch am Menschen zu erproben.
Produkttest: Gelenknahrungen mit Spurenelementen im Vergleich
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Bei Arthrose: In Bewegung bleiben und sich gelenkgesund ernähren!
Verschiedene Naturheilmittel sind nur ein Baustein von allgemein anerkannten Empfehlungen. Ebenso wichtig ist es, schonend aber ständig in Bewegung zu bleiben, aber Stoßbelastungen zu vermeiden.
Die dritte wichtige Säule der Maßnahmen gegen Gelenkverschleiss ist es, Übergewicht zu vermeiden und sich richtig zu ernähren, entzüngsfördernde Lebensmittel zu meiden und entzündungsbekämpfende Lebensmittel auf den Speiseplan zu bekommen. Das ist leckerer und einfacher als Sie denken – lessen Sie hier weiter und fangen Sie beim morgigen Einkauf damit an!