Was tun bei Rückenschmerzen?
Die häufigste Ursache für oft plötzliche, jedoch temporäre Rückenschmerzen ist eine Verstauchung der Bänder im Rücken durch Überbeanspruchung, ungewohnte Aktivität, übermäßiges Anheben, Drehungen oder schlichtweg einen Unfall.
Die zähen, faserigen Gewebebänder verbinden die Wirbel, Rippen oder Hüftknochen mit den jeweiligen Gelenken. Zerrungen sind Verletzungen der Muskeln oder der Sehnen, die die Muskeln mit den Knochen verbinden.
Behandlung
Verstauchungen und Zerrungen werden in der Regel mit rezeptfreien Schmerzmitteln behandelt und heilen in der Regel nach Tagen oder Wochen.
Ein unmittelbar nach der Verletzung aufgetragenes Gel Kühlpad oder Kühlkompresse kann helfen, den Schmerz zu lindern und entzündungsbedingte Schwellungen zu verhindern oder reduzieren.
Verwenden Sie es für jeweils 20 Minuten und legen Sie niemals Eis aus Ihrer Küche direkt auf die Haut auf. Wickeln Sie es immer in ein Handtuch, um Erfrierungen an der Haut zu vermeiden.
Nach 48 Stunden kann die Anwendung von Wärmepflastern hilfreich sein, um die schmerzenden Regionen zu beruhigen, die Durchblutung zu erhöhen und so die Geweberegeneration zu beschleunigen. Bleiben sie trotzdem möglichst aktiv.
Wenn Sie Rückenschmerzen haben, die so intensiv sind, dass sie nicht gehen können oder länger als ein paar Wochen anhalten, sollten Sie einen Arzt für eine korrekte Diagnose aufsuchen.
Röntgenbilder und andere bildgebende Verfahren können dann helfen, festzustellen, ob ein Schaden an den Wirbeln oder Bandscheiben vorliegt.
Gesunde Gewohnheiten für den Rücken
Verstauchungen und Zerrungen können Sie davon abhalten, sich körperlich zu betätigen. Das macht es wiederum schwieriger, bei einem gesunden Körpergewicht zu bleiben und Kraft, Ausdauer und Gleichgewichtssinn mit zunehmendem Alter aufrechtzuerhalten.
Die Behandlung von Rückenschmerzen ist daher entscheidend, um auf dem Wege eines gesunden und aktiven Lebens zu bleiben.
Aktiv bleiben
Egal, ob einmalige Rückenschmerzen oder ein chronisches Problem, Sie sollten unbedingt versuchen, aktiv zu bleiben. Es sei denn, Ihr Arzt empfiehlt Ihnen vorübergehend das Gegenteil.
Denn selbst bei vorübergehenden Muskelverspannungen kann die Bettruhe das Problem tatsächlich ver-schlimmern. Denn die Muskeln, die Ihre Wirbelsäule stützen, werden durch mangelnde Nutzung schwach und steif.
In der Tat kann rehabilitative Gymnastik helfen, chronische Schmerzen im unteren Rückenbereich zu reduzieren. Schwache Rücken- und Bauchmuskeln, die durch Faulheit, lange Verletzungspausen oder ganz natürlich im Alter entstehen, verursachen oder verschlimmern Rückenschmerzen in vielen Fällen.
Die Dehnung und Kräftigung dieser Muskeln ist nicht nur für eine erfolgreiche Behandlung von Rückenschmerzen wichtig, sondern auch um eine Rückkehr des Problems zu vermeiden.
Bewiesen ist, dass Yoga bei der Genesung helfen kann. Yogaklassen und Lehrer sind allerdings sehr unterschiedlich. Zumal kann Yoga – wenn falsch ausgeübt – durch Überdehnung oder zu schwierige Posen den Rücken sogar verletzen.
Also wählen Sie eine Klasse und einen Lehrer, der mit Senioren oder speziellen Verletzungen Erfahrung hat und modifizieren Sie die Posen nach Bedarf, um Überanstrengung und Verletzungen zu vermeiden.
Jedes Trainingsprogramm für Rückenschmerzen sollte an Ihre Bedürfnisse angepasst, langsam und schrittweise eingeführt werden. Eine goldene Regel bei jedem Trainingsplan ist es, aufzuhören, sobald es schmerzhaft wird. Bewegung soll helfen, nicht verletzen. Bedenken Sie auch:
Wenn Sie schon vor einer Episode von Rückenschmerzen trainiert haben und dann aufgrund der Schmerzen eine Weile aussetzen mussten, setzen Sie das Training nicht sofort auf dem gleichen Niveau wieder fort.
Denn die Dekonditionierung erfolgt schnell; wenn Sie versuchen, Ihre Trainingsroutine zu schnell dort fortzusetzen, wo Sie aufgehört haben, könnten Sie sich erneut verletzen. Beginnen Sie mit weniger (weniger Minuten oder weniger Wiederholungen) und nähern Sie sich allmählich wieder dem Level an, wo Sie vorher waren.
VIDEO: Sonnengruß auf dem Stuhl
Hier ist ein nützliches Video, in dem der bekannte Yoga Sonnengruss aus dem Shadanga Yoga für Senioren auf einem Stuhl demonstriert wird.
VIDEO: Körperhaltung verbessern
Regelmässig auf eine korrekte Körperhaltung beim Training und im Alltag zu achten, beugt nicht nur Verletzungen vor, sondern hilft auch, die Muskeln zu trainieren, die Sie aufrecht halten und bei Ihren täglichen Aktivitäten unterstützen.
Verwenden Sie immer einen Spiegel, um Ihre Haltung und Körperausrichtung zu überprüfen. Hier ist ein nützliches Video mit Erklärungen und Übungen für eine aufrechte Körperhaltung.
So soll eine gute Körperhaltung im Stehen aussehen:
- Kinn parallel zum Boden,
- Schultern gleichmäßig nach hinten und unten gerollt,
- Arme seitlich hängend, Ellbogen gleichmäßig entspannt,
- Bauchmuskulatur eingezogen,
- Gewicht gleichmäßig auf Hüften und Füßen (nicht auf eine Seite verlagern) und
- Knie und Füße zeigen gerade nach vorne.
Nützliche Ratschläge für den Alltag
Entlasten Sie so Ihren Rücken:
- Um alltägliche Aufgaben im Stehen, wie das Zerkleinern von Gemüse oder Wäschefalten zu erledigen, setzen Sie einen Fuß auf einem kleinen Hocker ab.
- Positionieren Sie Ihre Knie im Sitzen etwas höher als Ihre Hüften und beugen Sie sie in einem Winkel von 90°. Positionieren Sie die Füße dann bequem auf den Boden. Wenn Ihre Füße den Boden nicht erreichen, legen Sie ein Buch oder einen kleinen Hocker drunter.
- Bleiben Sie nicht zu lange insgesamt sitzen oder in der gleichen Position stehen. Strecken Sie sich regelmässig, verändern Sie Ihre Position oder machen Sie einen kurzen Spaziergang. Machen Sie häufige Sitz-Stopps bei langen Strecken.
- Schlafen Sie auf der Seite, wenn Sie können, und beugen Sie Ihre Knie ein wenig zu Ihrer Brust. Wählen Sie ein Kissen, das Ihren Kopf und Nacken in der gleichen Ausrichtung hält wie beim Stehen; überdicke oder dünne Kissen, die Ihren Kopf zu hoch stützen oder hängen lassen, können Ihre Wirbelsäule verzerren.
- Wählen Sie eine Matratze, die fest genug ist, um Ihre Wirbelsäule zu stützen, aber trotzdem den Konturen Ihres Körpers folgt. Sehr weiche Matratzen bergen die Gefahr, dass Sie zu tief liegen und dass Sie Ihre Gelenke in der Nacht verdrehen und schmerzen. Für ältere Menschen kann eine zu weiche Matratze das Aufstehen auch unnötig schwer machen.