Unsere Gelenke sind echte Allrounder. Tagtäglich führen sie unzählige Bewegungen aus und wirken dabei wie ein Stoßdämpfer zwischen den Knochen. Arthrose führt dazu, dass der Gelenkknorpel aufgeraut, spröde und rissig wird.

Darunter leidet nicht nur die Beweglichkeit, die Betroffenen haben zum Teil auch sehr heftigen Schmerzen. Hier erfahren Sie mehr über die Arthrose Ursachen und Behandlung, insbesondere über die Arthrose Behandlung mithilfe der Baunscheidt-Therapie.

Arthrose Ursachen und Behandlung

Statistisch gesehen ist Gelenkverschleiß die häufigste Gelenkerkrankung im Alter.

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Die Betroffenen leiden unter einer Einschränkung der Beweglichkeit, Schmerzen und anderen Gelenkbeschwerden.

Grund hierfür ist eine Beschädigung des Gelenkknorpels, zur erhöhten Reibung innerhalb der Gelenke führt. Dadurch wird die Knorpelschicht immer weiter abgerieben, wodurch letztendlich die Knochen direkt aufeinanderstoßen.

Treten die Gelenkschmerzen anfangs nur sporadisch, insbesondere morgens nach dem Aufstehen, in Erscheinung, kommt es im weiteren Verlauf zu stärkeren und langanhaltenden Schmerzen bei jeder Belastung. Im fortgeschrittenen Stadium können Schmerzen und Schwellungen auch im Ruhezustand auftreten.

Zu den Hauptursachen von Gelenkverschleiß gehören:

Zum Teil tritt Arthrose auch ohne ersichtlichen Grund an gesunden Gelenken auf. Hiervon sind meist Personen in der zweiten Lebenshälfte betroffen. Die Ursachen hierfür sind noch nicht geklärt. Vermutet wird eine genetische Veranlagung.

Die Schulmedizin betrachtet Gelenkverschleiß als nicht heilbar und versucht lediglich, die Symptome zu mildern. Im Spätstadium bleibt nur, das erkrankte Gelenk durch ein künstliches zu ersetzen, um den Patienten wenigstens einen Teil ihrer Lebensqualität wiederzugeben.

Die Naturheilkunde sieht die Gelenkbeschwerden hingegen als Hinweis auf ein Ungleichgewicht im Organismus, das es zu beseitigen gilt. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze. So kann eine Umstellung der Ernährung bei Arthrose schon viel bewirken.

Zum Einsatz kommen aber auch Behandlungsmethoden wie die Blutegeltherapie, das Schröpfen oder die Akupunktur. Weniger bekannt ist die Baunscheidt-Therapie, die versucht, die Gelenkschmerzen durch einen künstlich hervorgerufenen Hautausschlag und die daraus resultierenden Körperreaktionen zu lindern.

Baunscheidt-Therapie gegen Arthrose – was verbirgt sich dahinter?

Die Baunscheidt-Therapie, auch als Bauscheidtieren oder Bauscheidtismus bezeichnet, ist ein alternativmedizinisches Behandlungsverfahren, das erstmals 1848 vom westfälischen Stellmacher, Gewerbelehrer und Erfinder Carl Baunscheidt angewandt wurde.

Es gehört zu den sogenannten „Pustulantien“, Hautreizmethoden, die einen künstlichen Hautausschlag verursachen. Hierdurch sollen die Organfunktionen und die Stoffwechseltätigkeit angeregt, das Hormonsystem stimuliert und das Immunsystem aktiviert werden.

Auf die Idee für diese Heilmethode kam Baunscheidt im Alter von 36 Jahren durch ein interessantes Phänomen. Während er in seinem Garten schlief, nutzten besonders stechfreudige Mücken die Gelegenheit, ihn unzählige Male in seine gichtgeplagten, schmerzenden Hände zu stechen. Als er erwachte, waren die Schmerzen verschwunden – für immer.

Wie die Familienchronik der Baunscheidts erzählt, stand Carl Baunscheidt zu dieser Zeit in Kontakt zu einem Missionar in China. Dieser hatte ihm von der Wirksamkeit der chinesischen Akupunktur berichtet. Das brachte den Erfinder auf die Idee, ein Gerät zu entwickeln, mit dem sich künstliche Mückenstiche erzeugen ließen.

Die „Akupunktur des Westens“ war geboren. Auch wenn diese Behandlungsform mittlerweile an Bedeutung verloren hat, wird sie von einigen Heilpraktikern bis heute gegen Arthrose und Arthritis eingesetzt, oft in Kombination mit anderen Therapien wie Schröpfen oder Gua Sha und Hinweisen zur richtigen Ernährung bei Arthrose.

VIDEO – Michael Bochmann, Schulleiter der Deutschen Heilpraktikerschule, stellt das Baunscheidtverfahren vor

Der Baunscheidt’sche „Lebenswecker“

Beim Lebenswecker handelt es sich um ein Nadelungsgerät, das aus einem mit rund 20 bis 30 Stahlnadeln besetzten, an einem Griff befestigten Behandlungskopf besteht. Mit leichter Federkraft schnellen die Nadeln in die Haut und hinterlassen dort 0,5 bis 1 Millimeter tiefe Löcher.

Blut fließt dabei nicht, da die Stiche sich auf die aderlose Oberhaut beschränken. Als Ersatz für das Mückengift dient ein hautreizendes Öl, das in die angestochenen Hautstellen eingerieben wird. Früher wurde hierfür Crotonöl verwendet, das jedoch mittlerweile (unter anderem wegen möglicher Krebsgefährdung) als bedenklich eingestuft und als Arzneimittel verboten wurde.

Heute enthalten Baunscheidt-Öle Ersatzstoffe wie Senföl, Wacholderöl, Cantharidin oder Euphorbiumsaft. Diese verursachen weniger starke Reaktionen als die nach alter Tradition hergestellten Öle auf Crotonöl-Basis. Letztere brachten eitrige Pusteln hervor, während sich bei den meisten neueren Varianten oft nur Quaddeln oder Hautrötungen bilden.

Auf welchem Behandlungsprinzip beruht die Baunscheidt-Therapie?

Das Baunscheidtieren gehört zu den aus- und ableitenden Verfahren. Die Verletzungen nässen und geben Lymphflüssigkeit ab. Mittlerweile wird nicht mehr davon ausgegangen, dass damit auch Gift- und Krankheitsstoffe nach außen gelangen.

Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es eine therapeutische Wirkung auf die Durchblutung und den Lymphfluss gibt. Eine Stimulation des Immunsystems ist ebenfalls denkbar. Die gezielte Schmerzprovokation beeinflusst und reguliert die Schmerzverarbeitung, wodurch Gelenkschmerzen und andere chronische Schmerzen gelindert werden.

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Wogegen hilft das Baunscheidtieren?

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten der Baunscheidt-Therapie zählen Schmerzzustände bei Arthrose, Arthritis, Gicht, Rheuma und Osteoporose. Darüber hinaus können folgende Erkrankungen behandelt werden:

Empfohlen wird diese Behandlungsform außerdem zur allgemeinen Stärkung geschwächter Patienten und zur Entlastung und positiven Beeinflussung innerer Organe.

Was spricht gegen eine Behandlung mit dem Lebenswecker?

Nicht eingesetzt werden darf die Baunscheidt-Therapie auf schon bestehenden Entzündungen. Gleiches gilt für akute Hautkrankheiten und -infektionen, Muttermale und Narben. Für Personen mit Autoimmunerkrankungen oder Fieber eignet sich das Verfahren ebenfalls nicht.

Auch Kinder unter zehn Jahren dürfen diese Behandlung nicht erhalten. Allerdings ist es möglich, das Hautsticheln bei ihnen wegzulassen und lediglich das Öl auf die Haut aufzutragen.

Wie läuft die Therapie ab?

Abhängig vom Krankheitsbild legt der Behandler zunächst die Körperregion fest, an welcher der Lebenswecker zum Einsatz kommt. Anschließend desinfiziert er das Areal und stichelt es sanft oder kräftig. Danach reibt er die betroffene Stelle mit hautreizendem Öl ein.

Um Infektionen zu vermeiden, geschieht dies in aller Regel mit Einmalhandschuhen und einem sterilisierten Watteträger. Zum Abschluss wird ein rutschfester Verband angelegt. Da Wärme die Heilreaktion unterstützt, kommt hierbei des Öfteren Thermowatte zur Anwendung.

Je nach verwendetem Öl bilden sich unter dem Verband eitrige Pusteln, Quaddeln oder Hautrötungen. Nach circa drei bis fünf Tagen wird die Hautreaktion begutachtet. In dieser Zeit fühlen sich die Patienten meist sehr warm. Mitunter tritt auch Fieber auf.

Die Wirkung ist dann gut, wenn sich hirsekorngroße, klare oder eitrige Blasen oder Pusteln gebildet haben. Diese platzen nach einigen Tagen auf oder trocknen ab. Sie können auch eröffnet werden, beispielsweise durch kräftiges Abreiben mit Baumwollmull. Als Unterstützung bieten sich Bäder mit einem basischen Badesalz an (nach Rücksprache mit dem Behandler).

Bei chronischen Erkrankungen sollte die Therapie nach acht bis zehn Tagen wiederholt werden. Manchmal sind drei Sitzungen erforderlich, bis eine Ausleitungsreaktion eintritt. Meist ist eine Behandlungsserie von sechs bis acht Behandlungen ausreichend, um eine zufriedenstellende Wirkung zu erzielen.

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Welche Nebenwirkungen hat die Baunscheidt-Therapie?

Die Arthrose Behandlung mithilfe des Baunscheidtierens kann eine akute Gelenkschwellung hervorrufen, die allerdings als Heilreaktion gewertet wird. Sie lässt sich mit Umschlägen, beispielsweise mit basischen Salzwickeln, mildern.

Zum Teil wurden vermehrte Hautabschilferungen beschrieben, die auf eine kräftige Ausleitungsreaktion hinweisen und von allein abklingen. Anfängliche Müdigkeit ist eine Reaktion des vegetativen Nervensystems und ein Indiz für die innere Umstimmung.

Durch die Hautreizung können an der betroffenen Stelle ein Juckreiz oder Schmerzen und Entzündungen auftreten. In seltenen Fällen kommt es zu einer Hyperpigmentierung (Pigmentflecken). Hautrötungen, Quaddeln und Pusteln heilen nach etwa zehn Tagen spurlos ab.

Wird die Desinfektion vernachlässigt, können schwere Hautentzündungen und auch allgemeine Infektionskrankheiten die Folge sein. Zudem sind allergische Reaktionen auf die verwendeten Öle möglich.

Kein wissenschaftlicher Beweis – keine Kostenerstattung durch die Krankenkassen

Wissenschaftlich belegt ist die Wirksamkeit des Baunscheidtierens bislang nicht. Allerdings gab es auch keine klinischen Studien, die den Beweis hätten erbringen können. Leider erstatten die Krankenkassen die Kosten für die Behandlung aufgrund der fehlenden Untersuchungen nicht.

Andere Behandlungsmethoden bei Arthrose

Es gibt viele verschiede und sich oft ergänzende Behandlungsmethoden bei Arthrose. Wir haben für Sie beispielsweise die Knorpeltransplantation, Ayurvedatherapie, sowie die korrekte Ernährung bei Arthrose genauestens recherchiert.

Zusätzlich sind Nahrungsergänzungen bei Arthrose sehr populär. Hier finden Sie eine Übersicht der besten Gelenknahrungen, um Ihre Gelenke mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

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