Hilft Heisteria bei chronischer Polyarthritis?

Zusammenfassung

Millionen Menschen in Deutschland leiden unter rheumatischen Erkrankungen, die Symptome wie Gelenkschmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit mit sich bringen.

Die im Rahmen der schulmedizinischen Behandlung verabreichten Medikamente lindern zwar die Beschwerden in Gelenken und Knochen, werden aber aufgrund ihrer zahlreichen Nebenwirkungen häufig schlecht vertragen.

Natürliche Hilfe ohne unerwünschte Begleiterscheinungen versprechen pflanzliche Mittel aus der Rinde des südamerikanischen Tropenbaums Heisteria pallida. Doch wie gut sind diese Präparate wirklich und können die Patienten sie bedenkenlos einnehmen?

Heisteria pallida – was kann der Baum aus dem Amazonas?

Heisteria pallida ist eine in Brasilien, Peru und Ecuador beheimatete Pflanzenart aus der Familie der Olacaceae, die wiederum zur Ordnung der Sandelholzartigen gehören. Die Stammrinde des kleinwüchsigen Baums enthält Bestandteile, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.

Zudem soll eine Abkochung der Wurzel bei Erkältungskrankheiten und Grippe helfen und die Harnausscheidung anregen. Sie wird bei mit schwachem Fieber einhergehender Malaria, bei Hämorrhoiden sowie zur Stärkung des Nervensystems eingesetzt. Der alkoholische Rindenextrakt soll außerdem als Aphrodisiakum verwendbar sein.

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Welche Studien wurden durchgeführt?

Das als Kapseln oder Tropfen erhältliche Phytotherapeutikum Heisteria millennia beinhaltet ausschließlich den reinen Extrakt aus der Heisteriarinde. Heisteria composita, das es nur in Tropfenform gibt, enthält zusätzlich Auszüge aus Weidenrinde, Birkenblättern und der afrikanischen Teufelskrallenwurzel.

Beide Präparate sollen vor allem bei chronischer Polyarthritis wirken. Als Nachweis für ihre Wirksamkeit führt der Hersteller, die in Nürnberg ansässige Beethoven-Pharma Dr. Wiemann GmbH, Studien an, die Anfang der 1990er Jahre durchgeführt wurden.

Bei diesen Studien handelt es sich um eine Anwendungsbeobachtung an 102 Patienten in acht verschiedenen Arztpraxen in Süddeutschland, die überwiegend unter rheumatoiden Gelenkbeschwerden wie Arthrose, Arthritis oder einem Hals- oder Lendenwirbelsyndrom litten.

Sie nahmen über einen Zeitraum von zwölf Wochen zwei- bis dreimal pro Tag 40 bis 60 Tropfen von Dr. Wiemann’s Rheumatonikum ein, das aus jeweils einem Teil Weidenrinde, Birkenblättern, Teufelskrallenwurzel und eineinhalb Teilen Heisteriarinde bestand.

Die Auswertung erfolgte anhand verschiedener Parameter wie Morgensteifigkeit, Schwellung sowie Tages-, Nacht-, Bewegungs- und Ruheschmerz, die Patienten und Ärzte mithilfe einer fünfstufigen Bewertungsskala beurteilten.

Gruppe von Ärztinnen und Ärzten mit Mundschutz spezialisiert auf chronische Krankheiten

Zum Teil besserten sich die einzelnen Symptome im Verlauf der Behandlung signifikant. Beispielsweise litten 46 Patienten zu Studienbeginn unter starkem Bewegungsschmerz.

Nach Ende der zwölf Wochen klagten nur noch neun Probanden über starke Beschwerden. 60 Prozent der Studienteilnehmer kamen nach Abschluss der Studie mit deutlich weniger Antirheumatika aus oder konnten die Medikamente ganz absetzen.

Vertragen wurde das Medikament von den meisten Patienten gut. Lediglich vier Teilnehmer litten unter Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Juckreiz oder Schweißausbrüchen.

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Warum erkennt die Schulmedizin die Studie nicht an?

Alles in allem erbrachte die Auswertung gute Ergebnisse für das Heisteria-Präparat. Allerdings reicht diese ohne „Verblindung“ durchgeführte Untersuchung allenfalls, um überhaupt zu sehen, ob eingehendere Studien sinnvoll sind.

Eine Verblindung ist notwendig, um zu erkennen, ob eine über den Placeboeffekt hinausgehende Wirkung besteht. Schließlich wurde bereits experimentell nachgewiesen, dass sich mittelschwere Gelenkschmerzen auch mit Placebos erfolgreich behandeln lassen.

Nach Maßstäben der Schulmedizin reicht diese Anwendungsbeobachtung nicht aus, um die Wirkung von Heisteria auf Gelenke und Knochen zu belegen. Hierzu wären randomisierte, placebokontrollierte klinische Studien erforderlich, die bisher jedoch nicht durchgeführt wurden.

Lohnt es sich trotzdem, die Heisteria-Präparate zu versuchen?

Auf den Seiten der Beethoven-Pharma Dr. Wiemann GmbH finden sich zahlreiche Kundenmeinungen, welche die Wirkung von Heisteria millennia und Heisteria composita bei rheumatischen Beschwerden bescheinigen. Auch in Internetforen wird die Wirksamkeit häufig bestätigt.

Anders als auf der Produktseite gibt es dort aber auch immer wieder gegenteilige Beobachtungen enttäuschter Patienten, bei denen die Produkte weder die Gelenkbeschwerden gelindert noch die Beweglichkeit verbessert haben. Allerdings gab es auch keine Berichte über unerwünschte Nebenwirkungen.

Eine klare Kaufempfehlung für Heisteria millennia und Heisteria composita kann aufgrund fehlender klinischer Studien nicht gegeben werden.

Ob die Präparate Rheumabeschwerden tatsächlich lindern oder lediglich ein Placeboeffekt vorliegt, wurde bislang noch nicht eindeutig geklärt. Letztendlich muss jeder Betroffene selbst entscheiden, ob er den nicht ganz billigen Versuch wagt oder nicht.

Heisteria composita empfiehlt der Hersteller beispielsweise bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Arthritis, entzündlich aktivierter Arthrose und bei Entzündungen im Schulter-Arm-Bereich, der Wirbelsäule oder Hüfte sowie der Muskulatur und der Gelenke.

Heisteria millennia soll neben Gelenkentzündungen auch bei Nebenhöhlen-, Augen-, Herzmuskel- und Uterusentzündungen sowie bei Fersensporn oder Borreliose wirken.

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